Zum Neujahr

[846] Mit einem Taschenkalender


An tausend Wünsche, federleicht,

Wird sich kein Gott noch Engel kehren,

Ja, wenn es so viel Flüche wären,

Dem Teufel wären sie zu seicht.

Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu

Dem andern den Kalender segnet,

So steht ein guter Geist dabei.

Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet,

Ob dir's auch ohne das beschieden sei.


Quelle:
Eduard Mörike: Sämtliche Werke in zwei Bänden. Band 1, München 1967, S. 846.
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