Noch geb ich nicht den Sieg verloren

[58] Noch geb ich nicht den Sieg verloren.

Mein Blut drängt vor durch Rauch und Schlacht,

steht auch die ganze Welt verschworen

mit Satans ganzer Höllenmacht.


Des Feinds vergiftete Geschosse

umschwirren meine Seele wild.

Jedoch der Mut ist mein Genosse,

und meine Liebe ist mein Schild.


Und ruht der Kampf in fernen Stunden

und Friede kehrt ins Herz mir ein,

dann werden meine heiligen Wunden

das Mal beglückter Menschheit sein.

Quelle:
Erich Mühsam: Ausgewählte Werke, Bd.1: Gedichte. Prosa. Stücke, Berlin 1978, S. 58-59.
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