460. Die Gevatter.

[307] Ein Mann ging zu einem Hügel und rief den Bergmann an, ihm einen Sohn zu geben; dann wolle er ihn auch zu Gevatter bitten. Der Bergmann versprach ihm das, wenn er Wort halten wolle. Als seine Frau nun einen Sohn gebar, wollte der Bauer aber ungerne daran und den Bergmann einladen. Er mußte aber ja hin. Der Bergmann rechnete sich das zur großen Ehre an und versprach zu kommen; als aber der Mann[307] fortging, rief er ihm nach: »Welche Gesellschaft kommt denn mehr da?« »Christus, Maria und St. Petrus sind die übrigen Gevattern«, antwortete der Mann. »So mußt du mich entschuldigen«, sagte der Bergmann, »wenn ich nicht komme«, aber er gab doch ein großes Gevattergeschenk.


Durch Herrn Kandidat Meßtorff in Rapsted. – In der jütschen Gestalt dieser Sage bei Molbech Eventyr S. 359 erscheint statt Christus etc. Tordenveir und in einer schwedischen Thor selbst. Thiele, Danm. Folkes. II, 245.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 307-308.
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