96. Der Brunnen am Segeberger Kalkberg.

[86] An der einen Seite des Segeberger Kalkbergs ist ein tiefer, tiefer Brunnen, aus dem die Bewohner und die Besatzung der ehemaligen Burg ihr Wasser schöpften. Der Brunnen steht mit dem nahe gelegenen See in Verbindung. Einmal hat man eine Ente hinabgelassen und die ist im See wieder zum Vorschein gekommen. Zwei gefangene Grafen, oder wie andre sagen, zwei Sklaven, oder noch andre, elftausend Sklaven haben den Brunnen um den Preis der Freilassung ausgehauen und sieben Jahr lang Tag und Nacht abwechselnd dran gearbeitet.


Mündlich durch Mommsen.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 86.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Märchen und Lieder
Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Plattdeutsche Legenden und Märchen: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Legenden und Märchen von Ostsee und Schlei: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Sagen, Maerchen und Lieder der Herzogtuemer Schleswig, Holstein und Lauenburg