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[517] Neocorus I, 116 erzählt: (Wenn Braut und Bräutigam zu Bette gebracht sind), den wert ehn beiden togedrunken. Wenn se Bescheid gedaen, hebet an de oldste Schaffer, edder wol darto gebeden, se to bewritten, dat also togeit. He tuet ein Schwert edder Pook (Messer) ut, schermet darmit aver dem Bedde unde gesegnet se mit diesen Worden, welche he dreemael wedderhalet:
[517]
Hier bewritte ik twe Kinder,
Twe saliglike Kinder,
Al wat se tellt, schal salig sin.
(Gott gewe enen Glück und Segen
Up allen eren Wegen und Stegen;
Gott gewe enen Glück und Eren,
Welken se sik wenden unde keren);
Gott gewe enen so vele junge Söne,
As de Karkenledder heft Treme;
Gott gewe enen so vele junge Döchter,
(As dat Hues heft Rechter [Latten?].)
Des frowen sik beide Geschlechte.
Peter Mohrs Hans Detlefs (zur Verfassung etc. S. 202) enthält wieder mehr, als Neocorus. Die Originalhandschrift des Hans Detlefs teilt den Spruch gar nicht mit. Bewritten heißt ursprünglich beschreiben (Runenstäbe, die ja die Kraft hatten, fruchtbar und unfruchtbar zu machen?) vgl. Wilh. Wackernagel in Haupts Zeitschr. für deutsches Altertum III, 41.
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