258. Van den Grafen, den de Düwel haalt.

[174] Da weer enmal in Sleeswik en Graaf, de verleeft sik in en wunnerschönes Mäken. De Vatter vun dat Mäken sä awers, da sull niks ut warren, un he wull em sien Dochter nich gęwen. Nu güng de Graaf hen, bet he keem an enen hogen Barg, wo de Düwel sien Węsen harr. Da leeg he dree Dage un dree Nächte mit dat Gesicht up de Eerd un birrt (bittet) den Düwel an, he sall em dat wunnerschöne Mäken gęwen. Tolezt kummt de Düwel un fraagt em, wat he em dafœr gęwen wull, wenn he em dat wunnerschöne Mäken bröch. He sä, allens un sien Lęwen darto, he sull em bloot dree Johr mit ęhr in Freuden lęwen laten. Dat versprök de Düwel ok un bröch den Grafen dat Mäken, un se fiern nu Hochtied. As nu de dree Johr üm weren, keem de Düwel; de Graaf seet bi sien Abendbrood. »Büstu farrig?« sä de Düwel. »Kumm morgen werrer«, sä de Graaf, »ik bün noch nich satt.« Den tweten Dag keem de Düwel: »Büst du nu farrig?« un de Graaf antwoor werrer: »Jk bün noch nich satt, kumm morgen.« As de Düwel nu den drürren Dag keem un de Graaf ęben werrer seggen wull, »kumm werrer«, do harr de Düwel em bi de Been un slög em mit den Kopp an de Wand. Da bleef siet en Bloodplacken, den keen Minsch hett afwaschen kunnt.


Aus Esprehm bei Schleswig durch Kandidat Arndt.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 174.
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