2.

[253] Vor der Reformation hatten die Bordesholmer Mönche Besitzungen in Breitenberg. Sie kamen öfter dahin, und zwar gingen sie vom rechten Störufer, unweit von dem Orte, wo jetzt die Kirche steht, über die Stör und fingen Fische in dem Teiche, wo jetzt Wiesenland ist, das aber noch die Mönkwiese heißt. Auch die Stelle, wo sie durch die Stör gingen, heißt noch heute Münkenfort. Sie gingen zu Fuß hinüber, obwohl die Stör jetzt da ein breiter, schiffbarer Fluß ist. Nur wenn ganz hohes Wasser war, legten die Fischer, die hier wohnten, ein Garstelbrett, ein Brett worauf das Brot gegarstelt wird, über und dies genügte. Bei Nacht kommen sie noch zuweilen, nicht größer als kleine Unterirdische, zwei Spannen hoch, übers Wasser, und hüpfen auf dem hohen Acker herum, der nahe bei der Stör liegt; dann sagt man: »Da danst de Münche!«


Durch Herrn Pastor Rehquate in Breitenberg.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 253.
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