Fünfzehnte Scene.

[255] Alf. Brunhilde. Gyldenbrog, Papiere unterm Arm, aus der linken Seitengallerie.


GYLDENBROG.

In Todesangst, Herr, such' ich euch im Schloß;

Des Krieges Furien sind im Vorhof los,

Und Schwerter hör' ich auf den Stiegen klirren.

ALF.

Es ist eu'r Werk, beseht's nun in der Nähe;

Doch habt wohl Acht, daß Yngurd euch nicht sehe.

GYLDENBROG.

Ich ließ den Grafen unterstützen, ja;

Doch wollt' ich so die Sachen nicht verwirren;

Ich meinte –


Man hört Gefecht außerhalb des Haupteingangs.


Gott der Herr! Die Schlacht ist nah.

ALF.

Lenkt ihren Ausgang. Ihr gewannt ja immer,

Bei Ubo's Zeit, der Schlachten viel im Zimmer.

YNGURD außerhalb.

Kennt ihr die Streiche, meuterische Knechte?[256]

EINE STIMME.

Der König! Flieht!

YNGURD.

Gebt Raum! Dort steht der Rechte.


Das Schwertergeklirr entfernt sich. Kurze Stille.


ALF.

Du Kriegesleu! Wo dein Gebrüll erschallt,

Entflieht das Wild, und furchtsam schweigt der Wald.


Quelle:
Adolph Müllner: Dramatische Werke. Band 3, Braunschweig 1828, S. 255-257.
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