Die Grazien

[177] An Salis.


Glücklich ist der und hochgesinnt wie Götter,

Der den Grazien opfert! seine Tage

Fliessen hell wie Tage des Blütenmondes,

Lieblicher Sänger!


Unser Pokal, geweiht von Mädchenlippen,

Unsre Leier, bekränzt von Mädchenhänden,

Bleibe, bis Elysium winkt, den keuschen

Göttinnen heilig.


Wehe dem Manne dem sie zürnen! traurig

Schweifen seine Gedanken erdwärts; Amor

Und Lyäus senden ihm oft des ganzen

Tartarus Qualen.

Quelle:
Friedrich Matthisson: Gedichte, Band 1, Tübingen 1912, S. 177.
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