Gottesmahnung

[36] Gieb mir, o Mensch, was mir gehört,

Und gieb der Welt, was sie dir borgte,

So ist sofort der Wahn zerstört,

Daß sie mehr als ich für dich sorgte.


Du bist aus deinem Vaterland

Als Gast zu ihr hinabgegangen

Und hast dafür aus ihrer Hand

Nichts als die Sünde nur empfangen.


Nun will sie durch die Gleisnerin

Dich fest und fester an sich binden.

Es soll des Kindes Heimatssinn

Das Vaterhaus nicht wiederfinden.


Drum gieb die Sünde ihr zurück,

Und mach dich frei von ihren Ketten;

Bei mir liegt all dein Heil, dein Glück,

Und nur die Umkehr kann dich retten.[36]


Quelle:
Himmelsgedanken. Gedichte von Karl May. Freiburg i.Br. (1900), S. 36-37.
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