Der geheimste Kummer.

[130] ist derjenige, welchen Liebende sich selber gern verschwiegen, gern vor sich selbst verbergen möchten: – daß sie dem geliebten Gegenstande das nicht zu seyn vermögen, was sie ihm zu seyn doch sehnlich wünschen. –

Daß immer qualenvoller ihr Zustand wird, jemehr sie sich zwingen wollen, noch immer das zu seyn, was sie nicht mehr sind. –

Wenn die regen Gefühle in ihrem zartesten Vereinigungspunkte mit einander uneins werden.

Quelle:
Karl Philipp Moritz: Andreas Hartkopf. Prediger Jahre, Berlin: Johann Friedrich Unger, 1790. , S. 130-131.
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