11.


Andreas Rüdiger und Christian Thomasius.

[16] Rüdiger sagte einst, da er noch zu Halle Theologie studierte, zu Thomasius, er spürte bey[16] sich mehr Neigung zur Medicin, als zur Theologie; allein er glaubte sich durch einen göttlichen Beruf zum Theologen bestimmt; denn sein Name Andreas Ruidigerus heiße, durch ein Anagramm, rus dei arare dignus. (würdig, den Acker Gottes zu pflügen.) »Ey, wenn das ist, antwortete Thomasius, so satteln sie sogleich um, denn rus dei heißt der Gottesacker, und wenn sie ein Arzt sind, so wird der durch ihre Bemühungen gewiß tüchtig umgegraben werden.«

Quelle:
[Nebel, Ernst Ludwig Wilhelm:] Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken [...] Theil 1–4, Frankfurt, Leipzig 1795 (Bd. 1), 1796 (Bd. 2); Berlin, Leipzig 1797 (Bd. 3); Berlin, Leipzig 1798 (Bd. 4), S. 16-17.
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