Siebzehnter Auftritt


[403] Natzi, Dorothea; die Vorigen.


NATZI tritt, eine Laterne tragend, mit Dorothea ein. Die Dorothee sucht ihr'n Vatern.

DOROTHEA. Is er da?

EULENSPIEGEL beiseite. O je, die kommen mir ung'legen.

MEHLWURM. Da sitzt er und schlaft.

NATZI leuchtet Eulenspiegel ins Gesicht. O, du Hauptspitzbub'! Bist du da?

MEHLWURM. Was!?

EULENSPIEGEL zu Mehlwurm. Meister, nehmen S' Ihnen an um mich!

MEHLWURM packt Natzi. Meinen treuen Knecht willst du beschimpfen?

NATZI. Er hat mich ins Faß eing'sperrt.[403]

EULENSPIEGEL. Diese Verleumdung –

MEHLWURM. Der Bube weiß nicht, was er red't.

NATZI. Aber er hat mich ja –

MEHLWURM. Kein Wort mehr, oder –

NATZI. Aber er –

MEHLWURM. Kein Wort, oder ich schlag' dir Arm' und Bein' entzwei. Läßt ihn los.

NATZI beiseite. Das is zu kränkend, morgen red' ich mit meiner Frau Mutter.

MEHLWURM. Jungfer Dorothee Nimmt Natzi die Laterne ab. nehmen Sie da die Laterne, und der Natzi und der Ulrich führ'n den G'vattern nach Haus, so gut's geht.

EULENSPIEGEL. Gleich, Meister! Hebt mit Natzis Hilfe Heinrich vom Stuhle auf und beide führen ihn mühsam fort.

NATZI im Fortgehen. Dorothea, merk' jetzt gut auf!

DOROTHEA vorleuchtend. Warum denn?

NATZI. Damit du lernst, wie man mit einem B'soffenen umgeht, so weißt du doch, was du zu tun hast, wenn mich einmal das Unglück trifft. Ab.


Quelle:
Johann Nestroy: Gesammelte Werke. Ausgabe in sechs Bänden, Band 2, Wien 1962, S. 403-404.
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