Zweiundzwanzigster Auftritt

[498] Unten wird es dunkel.


Oben werden im Saal die Luster angezündet und alles zum Empfang der Gesellschaft geordnet.


Schlucker, Sepherl, Damian, Christoph, Seppel, Nettel, Resi.


SEPHERL im Kommen. Da wären wir wieder. Macht Licht.

SCHLUCKER zu den Kindern. Habt's die über'bliebenen Bügeln nit vergessen?

DAMIAN. Ich hab' s' alle in mein Tüchel ein'bunden.[498]

CHRISTOPH. Die g'hör'n auf morgen früh.

SEPHERL. Jetzt allons, marsch, schlafen, Kinder!


Die Kinder ab.


DAMIAN. Ich hab' der Salerl z' Lieb' zu wenig trunken und mir z' Lieb' z' viel gessen. Jetzt druckt's mich in Magen.

SEPHERL zu Schlucker. Du gehst jetzt aber auch ins Bett!

SCHLUCKER. Zuerst muß ich dem Großen meine Meinung noch sagen.

SEPHERL. Geh, fang heut' nix mehr an.

DAMIAN. Nein, der Schwager hat recht; wenn eine ganze Familie sauft, so soll er sich auch nicht ausschließen.


Quelle:
Johann Nestroy: Gesammelte Werke. Ausgabe in sechs Bänden, Band 2, Wien 1962, S. 498-499.
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