Vierter Auftritt

[471] Vorige ohne Zins.


Vorige; dann Johann und Meridon kommen von rechts, jeder hat eine Rechnung in der Hand.


SCHLUCKER. Meiner Sepherl muß man die Sach' auf eine g'scheite Art beibringen.

DAMIAN. Das is rein –

SCHLUCKER. Das Ganze war unverhofft. Es schaut grad aus, als ob bei uns einmal das Glück einkehren wollt'. Geht im Hintergrunde nach der Tür.

DAMIAN. Ja, da hat's noch ein' Fad'n von hier bis nach Bad'n.

SCHLUCKER vor die Türe hinaussehend. Da schau' her, Damian, was geht denn da für ein Herr auf und ab und schaut auf unsere Fenster?


Beide sehen zur Türe hinaus.[471]


JOHANN. Die Herrschaften sein spazieren g'fahr'n, dann fahren s' noch ein wenig ins Theater, eh' der Ball anfangt. –

MERIDON. Da können wir indes – unser Herr ist aber zu Haus geblieben? Zu den Leuten. Nur flink, nur fleißig!

JOHANN. Das heutige Diner samt Ball kann uns schon ein'm jeden einen Hunderter trag'n.

MERIDON. Wir müssen nur unsere Rechnungen vergleichen.

JOHANN setzt sich mit Meridon an einen Küchentisch. Ja, ja, Einverständnis muß sein, wenn es beim Betrug honett hergehen soll.


Quelle:
Johann Nestroy: Gesammelte Werke. Ausgabe in sechs Bänden, Band 2, Wien 1962, S. 471-472.
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