Uber die gestalt der Sylvia

B.N.


Ich finde zwar sehr viel/ die schön und artig seyn;

Dann eine rühret uns durch ihrer augen schein/

Die andre lacht und prangt mit lippen von corallen/

An vielen pflegen uns die haare zu gefallen/

Die hat ein kleines kinn/ und eine steiffe brust/

Die macht durch ihren gang uns zu der liebe lust/

Die führt/ ich weiß nicht was für anmuth in den lenden/

Und andre fesseln uns mit ihren marmel-händen;

Du aber/ Sylvia/ hast alles diß allein:

Dann iedes glied an dir kan eine kette seyn.

Wie soll mich ärmsten dann nicht deine pracht entzünden/

Die/ wann man sie zertheilt/ kan ihrer sieben binden?

Quelle:
Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster Teil, Tübingen 1961, S. 22-23,62.
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