13.

[175] Wenn in bangen trüben Stunden

Unser Herz beinah verzagt,

Wenn von Krankheit überwunden

Angst in unserm Innern nagt;

Wir der Treugeliebten denken,

Wie sie Gram und Kummer drückt,

Wolken unsern Blick beschränken,

Die kein Hoffnungsstrahl durchblickt:


O! dann neigt sich Gott herüber,

Seine Liebe kommt uns nah,

Sehnen wir uns dann hinüber,

Steht sein Engel vor uns da,

Bringt den Kelch des frischen Lebens,

Lispelt Muth und Trost uns zu;

Und wir beten nicht vergebens

Auch für die Geliebten Ruh.

Quelle:
Novalis: Schriften. Die Werke Friedrich von Hardenbergs. Band 1, Stuttgart 1960–1977, S. 175.
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