Drittes Capitel
Begegnungen

[42] Noch an demselben Abend, wo Ulrich den indianischen Raben erhalten hatte, machte er sich mit diesem auf den Weg und ging zu Behaim's Haus, um hier denselben abzugeben. Aber er fand die Hausthür verschlossen und kein einziges Fenster des Hauses erleuchtet. Erst nachdem er lange geschellt, schaute ein Kopf aus einem Fenster im obern Stockwerk heraus und rief hinab:

»Es ist gar Niemand zu Hause.«

»Ich habe eine wichtige Meldung zu machen für Herrn Martin Behaim,« rief Ulrich hinauf.

»Der wohnt gar nicht hier, sondern bei dem Herrn von Scheurl,« antwortete die Stimme, »da müßt Ihr dorthin gehen; Alle sind da, denn man feiert den Geburtstag der Hausfrau. Hab't Ihr aber nichts Gutes,[42] zu melden, so werdet Ihr nicht sehr willkommen sein.« – Damit war das Fenster wieder zugeworfen.

Es blieb Ulrich nichts übrig, als dahin zu gehen. Der Weg war ziemlich weit, und es schlug eben zehn Uhr, als er »unter der Veste« ankam.

In Scheurl's Hause standen alle Thüren offen. Aus den Fenstern fiel helles Licht auf die Straße. Muntere Weisen von Spielleuten klangen daraus hervor.

Im Hausflur und auf der Treppe traf Ulrich Niemanden; in den hell erleuchteten Corridor, aus dem offen stehende Flügelthüren in den Gesellschaftssaal führten, woraus das Gewirr lauter Stimmen, neben der Melodie auch das Geklirr von Speise- und Trinkgefäßen klang, mochte er sich nicht sogleich wagen. Es kam ihm plötzlich der Gedanke ein, da ihn bisher noch Niemand gesehen, den Vogel vielleicht unbemerkt in ein Nebenkabinet setzen und sich selbst wieder fortschleichen zu können, damit seine Einmischung in diese Angelegenheit ganz unbemerkt bleibe. Er öffnete darum eine der nächsten Seitenthüren und stand in einem kleinen Zimmer, über das eine von der Decke herabhängende Ampel ein zauberhaftes Rosenlicht goß. Darunter stand ein weißes Marmorbecken mit einem zierlichen Blätterkranz umgeben, aus dem Strahlen wohlriechenden[43] Wassers emporsprangen. Eine seitwärts befindliche Nische umgaben Draperien von gelber Seide und purpurnem Sammet mit goldenen Fransen, Quasten und Schnüren, welche diese Vorhänge von einem gleichfarbigen Sammetpolster an der einen Seite zurückhielten. An dem einzigen hohen Bogenfenster zwischen den dicken Mauern standen hohe grünende und blühende Topfgewächse, eine Art Laube bildend. Hier dachte Ulrich den Vogel vielleicht passend anbringen zu können. Leise auftretend näherte er sich diesem künstlichen Garten, nahm den Vogel aus dem Sack, in dem er ihn bisher getragen hatte, und wollte ihn auf die Zweige setzen; aber Ulrich hatte das Kettchen losgelassen, das an dem Hals des Raben befestigt war, und dieser flog, ein eigenthümliches Geschrei ausstoßend, auf das Marmorbecken.

Da antwortete der erschrockene Ruf einer weiblichen Stimme aus der Nische – Elisabeth war auf dem Polster emporgefahren, auf dem sie eine Weile Ruhe gesucht hatte vor dem Lärm des rauschenden Festmahls, indeß ihre Gäste denken mochten, irgend eine Pflicht der wirthlichen Hausfrau habe sie abgerufen. Dort hätte sie Ulrich um so weniger bemerken können, als ihr rothes Schleppenkleid sich in die Farbe des Sammetpolsters[44] verloren hatte und ihr Oberkörper von den Vorhängen verborgen gewesen war. Jetzt hatte sie sich aufgerichtet, hielt mit dem weißen Arm den einen Vorhang zurück und strich mit dem andern die goldnen Locken aus der edlen Stirn, als wolle sie sich besinnen, ob sie träume oder wache. Regungslos saß sie da, starrte bald auf den Vogel und bald auf Ulrich, leuchtender ward der Ausdruck ihrer Augen; es war, als wage sie dieselben nicht zu wenden, sich nicht zu rühren, ja kaum zu athmen, daß sie sich nicht selbst ein wunderbares Traumbild zerstöre.

Und so war es auch Ulrich. Zum ersten Male fühlte er die Macht der Schönheit des Weibes – eines solchen, das zugleich den Stempel geistigen Adels auf der reinen Stirne trug, noch mehr, die Siegeszeichen geistiger Kämpfe um den feinen Mund; er dachte jetzt weder an eine Warnung, noch an all' diese Zufälligkeiten oder Berechnungen Anderer, die sie und ihn zusammengeführt – er dachte wieder nur an den Augenblick, wo sie über ihn gebeugt seine Wunde untersucht hatte, die er für sie empfangen; aber er faßte sich und griff nach dem Vogel, der auf dem Wasserbecken still saß, um zu saufen, und sagte:[45]

»Verzeiht, edle Frau, wenn ich hier eingedrungen. Ich meinte ungesehen kommen und mich wieder entfernen zu können – nur der Vogel sollte hier bleiben. Ihr solltet nicht wissen, daß ich ihn gebracht; er sollte nur noch zur Feier Eures Geburtsfestes kommen und das Uebrige selbst Euch verkünden.« Er näherte sich ihr nicht, sondern schritt der Thüre zu.

Sie sprang auf und rief: »Ulrich von Straßburg, diesmal dürft Ihr so nicht von mir gehen!«

Er stand still und sah sie fragend an.

Sie faßte sich und sagte mit edler Würde: »Ihr seid der einzige Mensch, dem ich Dank schuldig bin, der einzige, der ein Recht hat, mich als undankbar zu verachten – das ertrag' ich nicht!«

»Ich verdiene keinen Dank,« antwortete er; »der Vogel, den Euer Herr Bruder Euch mitgebracht hat von den fernen, wunderreichen Inseln, hat sich nur zufällig zu mir verflogen, und ich konnte nur ihn bringen – er aber bringt die Kunde, wo die andern Schätze sind.«

Erst jetzt begriff sie, daß Ulrich eben einen neuen Dienst ihr geleistet, einen größeren noch ihrem Bruder, obwohl sie seine Rede sonst noch nicht verstehen konnte, da sie den Zettel nicht gelesen. »Wie? Ihr häufet[46] neue Dankesschuld auf mich?« rief sie, »und noch ist die alte nicht abgetragen! Ihr dürft sagen, daß ich das noch nicht versucht, nicht einmal mit einem Wort; aber da Ihr mit dem Tode ranget, rang ich auch damit, und dann hab' ich Euch nur in Gegenwart Anderer gesehen. Dienste, wie Ihr sie mir geleistet, die bezahlt man nicht; ich konnte deren Werth nicht durch Anerbietungen verringern, wie mein Gemahl sie Euch gethan; mehr als dafür, daß Ihr Euer Leben für mich wagtet, muß ich Euch dafür danken, daß Ihr mein Geheimniß wahrtet, mich nicht zum Gegenstand einer abenteuerlichen Geschichte machtet. Was Ihr von mir erfahren, wollte ich selbst vergessen, wollte ich, daß Ihr es vergäßet und mich selbst dazu: und nun kommt mir immer wieder die neue Pein, daß Ihr mich trotzdem nicht vergessen habt, daß ich Euch keine Fremde geblieben – und daß Ihr mich doch – verachtet – verachten müßt.«

Die Gluth höherer Erregung war in ihr Antlitz getreten, als sie so sprach; aber jetzt erbleichte sie plötzlich, weil sie so gesprochen hatte. Sie lehnte sich an das Marmorbecken, um nicht umzusinken, alle ihre Pulse waren in fieberhafter Unruhe und die blauen[47] Adern schimmerten dunkler durch das zarte Weiß der Haut.

Ulrich beugte ein Knie vor ihr und sagte: »Ich knieete bisher nur in Kirchen und vor Altären – noch niemals vor einem Menschen! Wenn Ihr nicht diesem Zeichen meines Glaubens an das edelste und tugendhafteste Weib vertraut – so habe ich kein anderes.«

Sie faßte seine Hand, neigte sich über ihn, und ein Strom von Thränen stürzte aus ihren glänzenden Augen, die seit Jahren Niemand weinen gesehen. »Ihr seid ein geweihter Hohenpriester der Kunst,« sagte sie, »schaffet, was der Geist Euch eingiebt, und wenn Ihr es nicht verschmähet, so möcht' ich in Euere Hände den Auftrag legen, das Grabmal meines Vaters Martin Behaim mit einem Kunstwerk zu zieren, wie Euer Genius es in sich trägt.«

»Dann,« sagte er, »werdet Ihr im Stein verewigt daran stehen als der weinende Genius der Liebe.«

Aber da er dieses Wort gesprochen und mit seinen glühenden Lippen zum ersten Male die weiche Sammethand eines Weibes berührt hatte, zum ersten Male seine lebenswarme Nähe gefühlt, den Hauch seines Mundes und die warme Thräne seines Auges auf seiner Stirn – da sprang er auf und sagte so gefaßt[48] als möglich: »Vergebt meinem Eindringen, und wenn Ihr mir mit etwas danken wollt, so sei es damit, daß Ihr verschweiget, wer Euch den Vogel gebracht, sobald ich mich so unbeachtet entfernen kann, wie ich kam,« und um seine Bewegung zu bemeistern und zu verbergen, fing er den Vogel, der sich lustig auf den Zweigen einer kleinen Ceder wiegte.

Elisabeth nahm ihn selbst auf ihren Arm und küßte sein schimmerndes Gefieder. Das schien ihm zu gefallen, er blieb ruhig sitzen, krauste seine Kopffedern auf und zupfte mit dem rundgebogenen Schnabel an den Falten ihres Leibchens. Sie wollte sich selbst zur Sammlung und Ruhe verhelfen und las den Zettel, den er an seinem Halse trug, worauf Ulrich in kurzen, aber deutlichen Worten niedergeschrieben, was ihm Rachel vertraut hatte.

Gefaßter, als vorhin, sagte sie jetzt: »Vielleicht kann mein Bruder Martin Euch besser danken, als ich vermag. Ihr seid ja wohl bewandert in der Geometrie und Mathematik, deren ewigen Gesetzen er seine großen Entdeckungen verdankt.«

»Ihr vergeßt,« fiel ihr Ulrich in's Wort, »daß ich gern ungenannt bleiben möchte.«[49]

Sie entgegnete nichts auf diese Einrede, und da er noch einmal sich verbeugend Miene machte sich zu entfernen, sagte sie die Augen niederschlagend: »Nur noch eine einzige Frage: wie kam't Ihr zu dem Ringe, der meine Namensbuchstaben trug?«

»So hat ihn Euch doch der Jude Ezechiel gebracht, der ihn von mir forderte,« antwortete Ulrich, »da ich ihn nur gefunden, wo er ihn verloren.«

Elisabeth versank in Nachdenken und fragte dann: »Ihr waret nicht wieder mit jenem Ritter zusammen? – Wenn nicht er – sandtet Ihr den Juden zu mir?«

»Nie würde ich mich dessen unterfangen haben!« betheuerte Ulrich; »ich mag keine Gemeinschaft mit diesem Menschen, der wahrscheinlich auch nur an Euch sich drängte, um niedern Eigennutzes und irgend eines unsaubern Planes Willen. Nur nicht einen Solchen zum Vertrauten.«

»Er hat sich nicht wieder zu mir gewagt,« sagte Elisabeth.

Er sah sie forschend an. Hatte sie ihm den Juden gesandt oder nicht? Er hatte es erst nicht geglaubt, weil er sie zu stolz dafür hielt, weil sie ihn selbst bisher nur wie einen Fremden behandelt – und jetzt war dieser Stolz ja plötzlich gewichen, jetzt redete sie[50] zu ihm wie zu einem vertrauten Freund; jetzt verrieth sie, daß sie wohl von ihm einen Aufschluß über den Ring hätte erwarten mögen und darum wohl eine Unterredung mit ihm begehren können – und dann erschien es ihm wieder unglaublich, daß sie ihn, wenn sie da mals ohne Antwort von ihm geblieben, heute freundlich würde empfangen haben. Jetzt war der einzige Augenblick, wo er darüber, über sie selbst und den Juden zu einer Gewißheit kommen konnte – er mußte sie haben.

»Ezechiel,« sagte er, »wollte mich selbst zu Euch führen – ihr zürnt mich nicht, daß ich seine Vermittlung zurückgewiesen?«

»Was sagt Ihr?« rief sie, wessen hat der Jude sich unterfangen?«

»Ihr wußtet nichts davon?« fuhr er fort; darum hatte ich doppelt Recht, ihn zum Vertrauten zu verschmähen.«

Elisabeth stand starr und forderte: »Jetzt müßt Ihr mir Alles sagen!«

»Ihr hab't Recht!« sagte Ulrich; »die Wahrheit über Alles – nur sie allein ist großer Seelen würdig und kann ihnen zum Sieg verhelfen wider alle Feinde, wider alle Fallstricke, die sie uns legen wollen, oder in[51] die wir selbst uns verwickeln« – und er erzählte, daß der Jude noch einmal zu ihm gekommen und zum Beweis, daß es in ihrem Auftrag sei, jenes Titelblatt mit ihrer Unterschrift gebracht habe.

»Ich vermißte das erst gestern!« rief sie von Scham und Zorn gleich leidenschaftlich erregt. »Der schändliche Jude soll seine Frechheit büßen – ich werde wohl noch so viel Macht haben, einen Juden bestrafen zu lassen; der Rath von Nürnberg sucht längst um die Erlaubniß nach, dies Gesindel aus der Stadt verjagen zu dürfen; es sei meine erste Bitte an den König Max, er wird und darf sie mir nicht abschlagen.«

Ulrich hatte wohl einen Zornausbruch Elisabeth's erwartet, um so mehr, als er von ihrer Unschuld überzeugt war; aber er hatte nicht gedacht, daß er zuerst in Rachegedanken sich äußern würde – das hatte er nicht berechnet! Er war hierher gekommen, weil er der Jüdin versprochen hatte, durch diesen Schritt ihr Volk vor der blinden Wuth des Pöbels zu schützen, und er überlieferte es der um so sicherer treffenden kalten Rache der Patrizier. Und er selbst war in dieses Ezechiel's Händen – aber Elisabeth war es auch. Er mußte sie daran erinnern. »Ich vermuthe nach Allem,« sagte er, »daß dieser Ezechiel und der Ritter von Streitberg[52] Genossen sind, und daß es wohl gerathener wäre für den Rath von Nürnberg, sich jener frechen Straßenräuber zu bemächtigen, als wie das ohnedies ohnmächtige Judengesindel zu verjagen.«

»Auch das wird geschehen;« sagte Elisabeth das Haupt stolz zurückwerfend; ich habe lange still geduldet und gelitten und gehofft, ich würde dadurch die Geduld jenes Räubers erschöpfen und seine Anschläge vereiteln; ich habe im stillen christlichen Dulden ausgeharrt und einer höhern Hand die Rache überlassen – mich nicht an die Seite der Chriemhilden und Brunhilden stellen wollen, welche der Dichter der Nibelungen verherrlicht hat: aber immer auf's Neue gereizt, fühle ich, daß etwas von ihnen in jedem Weibe lebt, und daß der Himmel dem Weibe nicht nur die Bestimmung gab, zitternd zu dulden, sondern ihm auch das Amt der Rächerin vertraute!«

War das dieselbe Elisabeth, die vorhin, ein schönes, sanftes, vom Gefühl überwältigtes Weib sich über ihn geneigt und mit heißen Thränen seine Stirn benetzt hatte – sie, die er hingerissen den weinenden Genius der Liebe genannt? Jetzt stand sie stolz aufgerichtet vor ihm, in der That eine zürnende Chriemhilde, die den Racheeid schwört und sich Streiter wirbt,[53] ihn zu vollführen; aus ihren Augen zuckten dunkle Blitze, die aufgezogenen Augenbrauen darüber erhöhten ihren drohenden Ausdruck, die eine Hand auf das Herz gelegt, die andere emporgehoben, glich sie einer beleidigten Göttin, die entschlossen ist, die Entweiher ihres Altars zu strafen und zu opfern. –

In diesem Augenblick öffnete sich die Thür: Ursula und Charitas Pirkheimer traten ein, denen nun doch Elisabeth's Entfernung zu lange währte, die sie überall gesucht, vermuthend, daß ihr unwohl geworden, und es da wohl besser sei das lärmende Fest zu beenden – und die sie nun hier fanden – allein mit einem Manne, der kein Gast war und in dem sie den Baubruder erkannten.

Charitas erbleichte, wie sie ihn gewahrte, und Ursula warf auf Elisabeth mitleidig erschrockene Blicke.

Diese holte nun einmal tief Athem, dann deutete sie auf den ihr wieder entflohenen Vogel und sagte mit ihrer gewohnten ruhigen Geistesgegenwart: »Diesen brachte mir eben der freie Steinmetz und damit die wichtigste Kunde für meinen Bruder Martin; da Ihr aber wißt, daß die Baubrüder allen Umgang und Dank von uns Profanen verschmähen, so hab' ich auch an diesem vergeblich meine Beredtsamkeit erschöpft, mich[54] zur Gesellschaft oder doch zu meinem Bruder zu begleiten, und kann ihm für den größten geleisteten Dienst keinen andern Dank gewähren, als den, ihn wieder still zu entlassen, wie er gekommen, und auch Euch zu bitten, seiner nicht zu erwähnen, damit ich ihm nicht vergeblich versprochen habe, daß er in dieser Angelegenheit mit allen weiteren Fragen, gerichtlichen und außergerichtlichen Verhandlungen verschont werden soll. Geb't ihm dasselbe Versprechen des Schweigens, und ich gehe mit Euch in den Festsaal zurück.«

Charitas sagte sanft: »O ich beneide Jeden, dem es vergönnt ist, von der profanen Welt sich zurückzuziehen, und werde Euch gewiß dies glückliche Vorrecht nicht verkümmern.«

Ursula, heiter strahlend von der ganzen Wonne eines jungen Eheglücks und dadurch wieder in Anmuth und Fülle neu erblüht, versprach Alles gern, was die minder glückliche Freundin verlangen mochte, und Ulrich verabschiedete sich mit kurzem Dankeswort von den Damen.

Auf der Treppe begegnete ihm nur ein Diener; da Ulrich aber einen langen schwarzen Mantel übergeworfen und so durch seine Tracht sich nicht verrieth, konnte ihn jener wohl für einen der Gäste halten, von[55] denen sich bereits einige entfernt. Als er auf die Straße kam, schwankte ein Mann vor ihm her, dem seine Füße den gewohnten Dienst zu versagen schienen. Jetzt schien dieser seinen Austritt aus dem Hause bemerkt zu haben und rief ihm zu:

»Seid Ihr es, Herr Anton Tucher? Ihr hab't mir einen schlechten Dienst erwiesen. – Ihr habt mir diesmal doch zu viel zugetrunken – aber nein, Ihr soll't nicht sagen, daß Ihr mich wirklich zu Boden getrunken – aber hier – jetzt hab' ich wirklich keinen Boden!«

Ulrich erkannte die Stimme des Propstes Anton Kreß, der ihn für Anton Tucher halten mochte, mit dem Ulrich ungefähr die gleiche Größe und Stärke hatte, und mehr war in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Offenbar hatte der Propst im Trinken des Guten zu viel gethan und nun sich fortgeschlichen, da er seinen Zustand gefühlt, und wenn er auch sonst im vertrauten Männerkreise sich keinen Zwang anthat, wollte er doch vor der größern Gesellschaft und den Damen gegenüber seine Würde wahren. Was sollte Ulrich thun? Wenn ihn Kreß, der ihn aus dem Hause Scheurl's hatte treten sehen, erkannte, so konnte er keine Erklärung geben, die nicht ihn und Elisabeth einem unwürdigen[56] Verdacht ausgesetzt hätte; da er ihm auch nicht von Rachel sagen mochte und konnte – er war einmal in diesem Netz von Heimlichkeiten gefangen; aber jedes Bedenken wies er von sich, da er den Propst an dem Eckstein taumeln sah, nahe daran zu fallen oder sich zu stoßen. Ulrich sprang ihm bei und bot sich ihm als Stütze.

Anfänglich erkannte der Propst ihn nicht, hielt ihn noch für Anton Tucher und sagte: »Ei, das ist wacker, daß ihr mit mir geht – indeß ist's nicht so arg – ich fände den Weg schon noch. Ein capitaler Wein! in jedem Humpen eine andere Sorte! dazu die schönen Frauen gegenüber – man kann doch die Augen nicht zublinzen, da sie selbst ihre Reize zeigen! Da erhitzt man sich mehr, als wenn die Männer allein! Die schönste freilich bleibt immer Frau Elisabeth, ist sie auch nicht die Jüngste mehr! Ihr müßt es zugesteh'n, wenn Ihr auch sonst nicht für sie eingenommen! Bald eine antike Venus, bald eine christliche Himmelskönigin. Sie kann das viele Trinken nicht leiden und läuft immer fort, wenn die Zungen schwer werden, und man ihr die Artigkeiten lieber handgreiflich als mit zierlichen Worten sagte. Wer weiß aber – der junge Immhof war auch verschwunden – wer weiß, ob sie nicht mit[57] ihm in einem ihrer feenhaften Gemächer ein Schäferstündlein gefeiert! – Aber warum redet Ihr gar nicht? Denkt Ihr, ich sei nicht genug bei Verstande, Euch anzuhören?«

Von Allem, was der Propst so und weiter schwatzte, und schilderte, erglühte Ulrich selbst viel mehr, als der Trunkene, der noch in Gedanken an Wein und Weiber schwelgte. Jetzt wollte er nicht von ihm erkannt sein – nicht um sich einen Verdacht und Fragen, sondern um dem Propst, seinem Oheim und geistlichen Vorgesetzten, eine Beschämung zu ersparen. Er verharrte darum hartnäckig in seinem Schweigen und wollte sich an der Hausthür der Propstei entfernen, ehe etwa Beleuchtung käme, ob auch der Propst ihn mit Gewalt zurückhalten wollte und immer rief:

»Ich lasse Euch nicht fort – bis ich weiß, wer mein stummer Begleiter gewesen!«

Da stürzte plötzlich eine Gestalt hervor, die indeß unbemerkt unter einem der nächsten Schwiebbögen gehockt hatte und rief:

»Herr Propst, geb't einem verirrten Pilger ein Obdach für die Nacht!«

Ulrich kannte diese Stimme, und jetzt rief er, vor[58] dieser plötzlichen Erscheinung alles Andere vergessend: »Um Gotteswillen öffnet und nehm't ihn mit hinein!«

»Ulrich!« rief der Propst erschrocken und ernüchtert.

»Ulrich!« rief auch der Andere mit freudigem Erschrecken.

»Still! nur auf offenem Platz keine Fragen und Erklärungen!« rief Ulrich; »nehm't uns mit in das Haus, Herr Propst, aber in aller Stille, und steckt uns in die nächste dunkle Ecke Eures Hauses, wo uns Niemand vermuthet und findet!«

Der Propst hatte schon den gewichtigen Klöppel an der Hausthür dreimal geschwungen und sagte: »Hoffentlich macht sich's die Haushälterin bequem und öffnet von oben, dann könnt Ihr mit eintreten, und ehe sie mit Licht herabkommt, kann dieser da links in die Thür schlüpfen. Du gehst rechts mit mir, Dich kann sie sehen – aber ihn nicht, denn sie kennt ihn auch.«

Es geschah so, wie er gesagt. Die Thür sprang auf, die Drei traten ein, die Haushälterin kam erst mit Licht die Treppe herab, als der Propst schon den zuletzt hinzugekommenen Begleiter in ein dunkles Seitengemach geschoben hatte. Das Gesicht des Propstes glühte noch von Wein und seine Augen funkelten; aber Schreck und Angst hatten ihm die Besinnung wiedergegeben.[59] Er nickte indeß lächelnd der Haushälterin zu und sagte auf Ulrich deutend:

»Der da dachte, ich bedürfe seiner als eines nothwendigen Stockes – da hab' ich ihn denn gleich mitgenommen, und er mag die Nacht hier bleiben, da ihm indeß sein Haus verriegelt worden und ein Baubruder keinen nächtlichen Lärm macht. Geht wieder hinauf und zur Ruhe, er mag in meiner Nähe in der Todtenkammer schlafen.«

Die schläfrige Dienerin gehorchte gern und war bald die Treppe hinauf und verschwunden, indeß Kreß und Ulrich in das Wohnzimmer traten.

Als sie allein waren, sank der Propst erschöpft auf seinen Lehnsessel, brach in Thränen aus und jammerte: »Was soll nun werden? O ich habe es mir doch gedacht, daß er wiederkommen wird, zu mir – gerade zu mir! Ich sollte sein Todfeind sein, und er jammert mich doch! Von rechtswegen müßt' ich ihn festhalten und an das Kloster ausliefern. Er ist aus dessen Mauern geflohen – zum Tode schon verurtheilt, hat er noch ein todeswürdiges Verbrechen begangen! Er hat sich auch an mir versündigt und an Dir, er hat mir sein feierlich gegebenes Wort nicht gehalten. Hier an dieser Stelle war es, wo er schwor, Dir nichts zu[60] verrathen – nun hat er Dich unglücklich gemacht und wird uns Alle in's Verderben stürzen! –«

»Um's Himmels Willen!« rief Ulrich, »Ihr seid jetzt nicht in der Stimmung, kalt und ruhig zu überlegen, was zu thun ist! Schlaf't in Ruhe und laßt mich zu ihm, damit ich von ihm höre, wie's ihm indeß ergangen und was ihn hierher getrieben!«

»Schlafen? den Rausch ausschlafen, meinst Du wohl?« sagte der Propst empfindlich; »ich bin schon schrecklich genug erweckt und munter geworden durch diese Begegnung, und Du – wo kamst Du denn her – Du tratest hinter mir aus Scheurl's Haus –«

»O jetzt nicht von mir!« rief Ulrich; »sein Schicksal laßt uns bedenken! Wie lange ist er sicher in dem ihm angewiesenen Versteck?«

»Er kann dort nicht bleiben!« sagte der Propst. »Sobald meine Haushälterin wirklich zur Ruhe, wollen wir ihn hinaufführen in die Bibliothek; zu ihr trage ich den Schlüssel immer bei mir, damit nichts darin verrückt oder verräumt werde, das fällt nicht auf, aber an den andern Gemächern pflegen die Schlüssel zu stecken. Bis zur nächsten Nacht kann er dort bleiben – warum ist er nur überhaupt hierher gekommen?«[61]

»Kommt mit hinüber, oder laßt mich gehen!« drängte Ulrich; »darnach wollen wir ihn selbst fragen!«

Das der Hausflur zunächst liegende Gemach, in welchem jetzt der flüchtige Amadeus von Wildenfels verborgen war, hatte zunächst die Bestimmung, darin Leute untergeordneten Ranges warten zu lassen, welche den Propst zu sprechen begehrten und nicht gleich vorgelassen werden konnten, entweder weil er nicht zu Hause war, oder schon andere bei sich sah, oder auch sein Mittagsschläfchen hielt, worin ihn Niemand unterbrechen durfte. Dies Gemach hatte nur ein tiefes Fenster mit einem auf die Straße vorspringenden, kunstreich gearbeiteten Eisengitter. Die Wände waren kahl und weiß, rundum liefen hölzerne Bänke an ihnen hin, ein schwerer Eichentisch stand in der Mitte, außerdem war alles leer, nur ein großes, ziemlich gut in Holz geschnitztes Krucifix hing dem Fenster gegenüber.

Ulrich und Kreß traten schweigend ein.

Amadeus saß auf der Bank dem Tische zunächst, und hatte sein Haupt auf diesen gelegt. So schien er zu schlafen. Sein Gesicht war bleich, Haar und Bart verwildert, aber die geschorene Platte noch sichtbar. Sonst erinnerte nichts mehr an ihm an den Mönch. Er trug große Reiterstiefeln mit Sporen, lederne Beinkleider[62] und darüber ein Oberkleid von grüner Wolle, um den Leib einen Gürtel, an dem ein Schwert hing. Neben ihm lag ein schwarzer Hut mit großer Blende und ein schwarzer Tuchmantel.

Ulrich betrachtete ihn mitleidig und sagte: »Wer weiß, welchen weiten Weg er gemacht, wie lange er sich ohne sicheres Obdach herumgetrieben – nun liegt er ermattet hier und schläft.«

Amadeus athmete tief auf und richtete sein Haupt empor. »Ulrich!« rief er, »Du bist auch hier – und rettest mich auf's Neue?«

Ulrich reichte ihm die Hand. »Wie ist Euch?« sagte er, »und von wannen kommt Ihr? Ich habe dem Herrn Propst Alles gebeichtet, und er hat kein Geheimniß mehr von mir!«

»Bist Du mein Sohn? und hast Du mir vergeben?« fragte Amadeus.

»Ich bin es, und habe Euch vergeben, wie ich hoffe, daß Gott mir vergeben werde!« versetzte Ulrich.

Der Propst sagte ernst: »Amadeus, unter welcher Bedingung erfüllte ich Eure Bitte? Ihr hab't nicht Wort gehalten – Ihr hab't mit dem Verrath Eures unseligen Geheimnisses den stolzen Muth dieses freien Maurers vernichtet, die fromme Freudigkeit, mit der er[63] an den Tempeldienst der Kunst sich hingab, ihm geschmälert – sehet zu, daß Ihr ihn nicht noch mehr in's Verderben bringt! Ihr könnt nicht über ihn wachen, wachet wenigstens über Euch und Eure Zunge!«

»Eine harte Anklage!« sagte Amadeus; »aber ich habe mich selber schon härter angeklagt, und oft gewünscht, ich wäre in den Klostermauern umgekommen!«

»Laßt das jetzt!« unterbrach ihn Ulrich, »und erzählt lieber, wie Ihr entkamt.«

»Ich irrte im Walde Tage und Nächte lang umher,« begann Amadeus; »endlich kam ich an eine einsam stehende Wohnung und mußte sie betreten, um zu betteln, weil mir längst die Lebensmittel ausgegangen. Eine mitleidige Frau nahm mich auf und verpflegte mich einige Tage, da ich wunde und geschwollene Füße hatte, die mich nicht mehr weiter tragen wollten. Die Gegend, in der ich mich befand, war mir unbekannt, und auf mein Befragen erfuhr ich, daß ich nicht weit sei vom Schlosse des Herrn Weyspriach. Ich hatte einen solchen einst zum Waffengefährten gehabt, und that weitere Fragen nach Namen und Verhältnissen. Aber sie stimmten nicht, und der jetzige Schloßherr war nur ein Neffe meines alten Freundes. Aber dabei erfuhr ich, daß ein anderer meiner einstigen Kameraden[64] seit dem letzten Reichstag bei ihm sei, auch daß die Burg und ihre Herren weit und breit gefürchtet wären als fehde- und beutelustig, und sich Niemand an sie wage, noch an die Mauern ihrer Veste. Da beschloß ich dorthin zu ziehen!«

»Dorthin gingt Ihr?« fragte Ulrich tonlos.

»Zu diesen Raufbolden!« rief Kreß.

»Nun, sie haben mich sehr wohl aufgenommen und beherbergt,« sagte Amadeus ruhig; »freilich erst erkannten sie mich nicht, bis ich ihnen theilweise mein Geschick erzählt –«

»Unglücklicher! Eidbrüchiger!« rief Kreß; »Du sprachst von Ulrich?«

»Nein,« antwortete Amadeus; »dies Geheimniß konnte nur ihm selbst gegenüber über meine Lippen kommen; nur was mich allein betraf, habe ich Streitberg erzählt.«

»Eberhard von Streitberg war Dein Genosse?« fragte Ulrich.

»Nun?« fragte Amadeus, der sich die entsetzte Miene des Steinmetzen nicht zu deuten wußte.

»Und wenn es Euch so wohl ging bei den Raubrittern und Wegelagerern, warum seid Ihr nicht in dem alten Raubnest geblieben?« fragte höhnend der Propst.[65]

»Gestern kam ein Jude in die Burg,« erzählte Amadeus, »mit dem die Ritter ein weitläufiges Geschäft zu haben schienen. Mit andern Sachen wollte ich ihm Hut und Mantel verkaufen, die Du mir zu der Flucht gegeben, damit sie mich nicht einmal verriethen – der Jude aber erklärte: die wären sein, er habe sie im Benediktinerkloster vor einigen Wochen einem Baubruder geliehen, der versprochen, sie wieder zurückzugeben. Er schilderte Dich und nannte Deinen Namen, so wie den Tag meiner Flucht – ich zögerte nicht, ihm die Sachen zu geben.«

»Der Jude hieß Ezechiel?« fragte Ulrich.

»Ganz recht, so hieß er.«

»Nun sind wir ganz in seinen Händen!« rief Ulrich.

»Aber warum kamet Ihr nach Nürnberg?« wiederholte der Propst noch einmal eindringlich.

»Weil es mir nun allerdings möglich schien, daß der Jude mich verrathen werde –«

Aber Kreß unterbrach Amadeus heftig: »Ach, wohl um die saubern Raubritter nicht in Verlegenheit zu bringen, verließt Ihr ihr verstecktes Nest und kommt in die St. Lorenz-Propstei.«

»Nein, sondern weil ich ganz aus dieser Gegend gehen will, zuvor aber Ulrich sehen, ihn warnen und[66] ihn mit mir nehmen – es sei denn: er wisse, daß der Jude, der ihm zu den Sachen und damit zu meiner Flucht behülflich war, eine ganz zuverlässige Person sei.«

»Das ist kein Jude, und dieser Ezechiel vielleicht am allerwenigsten,« entgegnete Ulrich. »Muß ein Schimpf über mich kommen, so komme er – aber ich will ihn nicht selbst über mich bringen – das geschähe durch meine Flucht. Niemand wird mich verleiten Unwürdiges zu thun! – Aber es ist gut,« fügte er ruhiger hinzu, »es ist gut, daß Ihr Weyspriach's Burg gemieden; vielleicht wird sie von den Nürnbergern schon morgen belagert – und das möchte auch für Euch nicht gut sein.«

»Was sagst Du?« fragten Kreß und Amadeus zugleich.

»Laßt uns jetzt nur bedenken, wie Ihr unerkannt von hier fort kommt und wohin? Wißt Ihr nicht ein sicheres Versteck, Herr Propst?«

»Wir wollen das morgen überlegen!« sagte dieser. »Sein Rausch war zwar vorüber durch dies geistige Uebergewicht der Ueberraschung und Aufregung, aber jetzt folgte eine schlummerbedürftige Abspannung darauf. »Vor morgen Abend kann er doch nicht fort: ich will ihn in die Bibliothek zur Ruhe geleiten – es steht[67] eine Polsterbank drinnen. Laßt es uns beschlafen; gute Gedanken kommen über Nacht, und nicht, wenn man sie so im Augenblick herbeirufen will. Dort könnt Ihr bis zur nächsten Nacht bleiben – und Ihr, Ulrich, schlaf't hier drüben; wer weiß, ist die Haushälterin nicht munter, ehe Ihr in die Hütte müßt; sie darf nichts verändert und Euch nicht wo anders finden, als Euch diesen Abend angewiesen worden.«

Was Amadeus und Ulrich jetzt noch gegenreden mochten, es half nichts – sie mußten ihrem Wirth gehorchen, der Jeden in sein Gemach führte.[68]

Quelle:
Louise Otto: Nürnberg. Band 1–3, Band 3, Bremen 21875, S. 42-69.
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