Von Schimpff das 476.

[278] Der Ammeister zů Straßburg nant einen ein Schalck.


Zů Straßburg da gieng der Ammeister uf der Gassen, und giengen im drei oder fier Statknecht nach, da begegnet im einer. Da sprach der Ammeister zů im: ›Du Schalck, du soltest nit da gon.‹ Diser thet sein Hůt ab und sprach: ›Gnediger Her, es ist euwer Tugent, das ir alwegen mit mir also schimpffen, wan ir für mich gon.‹ Er zohe das Wort Schalck in ein Schimpff; wan wer er ungedultig gewesen, so het er in lasen fahen.

Ein weiß Man sol etwan das Unrecht, das im geschicht, in ein Schimpff ziehen und sol gedultig sein.

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Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 278.
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