Von Schimpff das 585.

[331] Der Kaufman het ein Katschatz.


Allemal kam ein Kauffman von Meiland gen Florentz und bracht nichtz den kleine und kostliche Ding, das het er als in einer Deschen. Und wan er kam, so wolt jeglicher Kauffman der erst ob der Deschen sein, und lieffen im entgegen und grifen im in die Deschen. Er gedacht: ›Wie thetestu inen ein Boßheit, das du Frid von inen hettest?‹ Und uff einmal fült er die Desch halber vol Menschenkot. Die Kauflüt kamen aber lauffen und lůgten, was er brecht. Er sprach: ›Ich bring ein Dreck. Lassen mich mit Lieb!‹ Und einer über die Desch und stoßt die Hand darin und verunreinigt sie gar. Darnach wolt im keiner me darüber gon, und liessen in ußlegen wie ein andern Kremer.

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Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 331.
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