Glatt ist der Schnee ...

[107] Glatt ist der Schnee, der Schlitten fliegt,

Zur Straße, wo die Kirche liegt,

Getraut wird dort mein Liebchen hold,

Nur – weil es andre so gewollt.


Der Schnee wollt' ich jetzt selber sein,

Ich bräche unterm Schlitten ein,

Damit sie fällt, und ich behend

Sie einmal noch umarmen könnt'!
[107]

Und auf die Lippen preßt' ich dann

Ihr einen Kuß, so heiß ich kann,

An ihrem warmen Herzen treu

Zerschmölz' ich, – alles wär' vorbei!

Quelle:
Petöfi, Alexander: Poetische Werke in sechs Bänden. Bd. 3, Wien, Leipzig 1910, S. 107-108.
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