Sieben und vierzigstes Sonett.

[136] Vater der Höhn, nach manch verlornem Tage,

Nach Nächten voller Thorheit hingegangen,

Im Herzen drin ein glühend wild Verlangen,

Sehend so zierlich Wesen mir zur Plage;

Gib nun, daß ich mit deinem Licht mich schlage

Auf bessern Pfad, zu schönerm Unterfangen,

Daß, der umsonst die Netze ausgehangen,

Mein harter Feind, sich schämend drob beklage.

Das eilfte Jahr bereits hinab sich senket,

Mein Herr, seit ich dem harten Joch ergeben.

Das die Ergebensten am meisten kränket.

Wend' ab von mir, ach! was ich nicht verschuldet,

Führe den irren Geist zu besserm Leben,

Erinnr' ihn, wie du heut am Kreuz geduldet!

Quelle:
Petrarca, Francesco: Italienische Gedichte. Band 1, Wien 1827, S. 136.
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