15.

[214] Wer Gelder eingetrieben,

Durchbebt die Nacht vor Dieben;

Mir, der ich nichts besitze,

Vergeht sie nach Belieben.

Es dunkeln zwar die Lüfte,

Doch sind sie rein geblieben;

Da senkt des Himmels Wagen

Der Sterne heil'ge Sieben.

O lernt die Welt beschauen,

Dann lernt ihr auch sie lieben!

Bemächtigt euch der Tage,

Die Jedem schnell zerstieben!

Die Welt ist eine Tafel,

Noch viel ist unbeschrieben.


Quelle:
August Graf von Platen: Werke in zwei Bänden. Band 1: Lyrik. München 1982, S. 214.
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