27.

[382] Ihr Maler führt mich in das ew'ge Leben,

Denn euch zu missen könnt ich nicht ertragen,

Noch dem Genuß auf ew'ge Zeit entsagen,

Nach eurer Herrlichkeit emporzustreben!


Um Gottes eigne Glorie zu schweben

Vermag die Kunst allein und darf es wagen,

Und wessen Herz Vollendetem geschlagen,

Dem hat der Himmel weiter nichts zu geben!


Wer wollte nicht den Glauben aller Zeiten,

Durch alle Länder, alle Kirchensprengel

Des Schönen Evangelium verbreiten:


Wenn Palmas Heil'ge mit dem Palmenstengel

Und Paolos Alexander ihn begleiten,

Und Tizians Tobias mit dem Engel?


Quelle:
August Graf von Platen: Werke in zwei Bänden. Band 1: Lyrik. München 1982, S. 382.
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