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1861
14. Januar: Wilhelm Christoph Wolf von Polenz wird in Obercunewalde (Oberlausitz, Sachsen) geboren. Sein Vater Julius ist sächsischer Kammerherr und Klostervogt von Marienthal, Mutter Clara ist die Tochter von Karl Freiherr von Wechmar.
1882
Am Vitzhumschen Gymnasium in Dresden macht Polenz sein Abitur.
Anschließend absolviert er bei den Dresdner Gardereitern seinen einjährigen Militärdienst. Während dieser Zeit macht er die Bekanntschaft von Moritz von Egidy, der ihn stark beeinflusst.
1883–1886
Obwohl er selbst starke musische und literarische Interessen hegt, studiert Polenz auf Wunsch seines Vaters in Breslau, Berlin und Leipzig Rechtswissenschaften.
1887
In Dresden beginnt er sein juristisches Referendariat, das er jedoch bald abbricht, um sein Glück als Schriftsteller zu versuchen.
Er lebt fortan meist in Berlin, wo er unter anderem an den Diskussionen des »Ethischen Clubs« teilnimmt. Zu seinen Freunden zählen neben Egidy auch Gerhart Hauptmann, Otto Erich Hartleben, Heinrich und Julius Hart sowie Hermann Conradi.
1888
Polenz heiratet in London die Engländerin Beatrice Robinson.
1890
Er veröffentlicht sein Erstlingswerk, den zweibändigen Eheroman »Sühne«.
1891
Seine Dramen »Heinrich von Kleist« und »Preußische Männer« sowie die Studentennovelle »Die Versuchung« erscheinen.
1893
Der Roman »Der Pfarrer von Breitendorf« beschert Polenz endlich den lang ersehnten Erfolg als Schriftsteller.
1894
Tod des Vaters. Polenz übernimmt die Verwaltung des väterlichen Gutes und hält sich daraufhin zumeist in Cunewalde auf.
1895
Polenz' Roman »Der Büttnerbauer« erscheint, der heute als eine der bedeutendsten epischen Leistungen des deutschen Naturalismus gilt.
1897
»Der Grabenhäger« (Roman).
1900
Tod der Mutter.
Der Roman »Thekla Lüdekind« erscheint.
1902
Polenz begibt sich auf eine Studienreise in die USA.
Sein Roman »Wurzellocker« wird veröffentlicht.
1903
Aus den Eindrücken seiner Amerikareise entsteht der kultur- und sozialkritische Essay »Das Land der Zukunft«.
13. November: Im Alter von 42 Jahren stirbt Polenz in Bautzen.
Nach 1945
Polenz' Werk gerät in Verruf, da ihn nationalistische Autoren – zu Unrecht – als antisemitisch-reaktionären Vorkämpfer der Blut-und-Boden-Literatur darstellen.