Nr. 265. Der Geist in der Heimkehle.

[246] Unter der Stadt Stolberg lieget eine Mühle, wo ein Müller wohnete, der mehr konnte als Brotessen. Als er begraben wurde, sah er zum Fenster heraus seinem eigenen Leichenzuge nach. Er wurde deshalb angeklaget und sollte verwiesen werden, machte aber dem Pater Vorhalte. Der entkräftete seine Beschuldigungen und sagte z.B.: mit den Stecknadeln, die er einmal wo habe hingenommen, habe er ein Altargedecke festgestecket. Er wurde in die Heimkehle, welche 11/2 Stunde von Stolberg, rechts vom Dorfe Rottleberode, am alten Stolberge lieget, gebannet.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 246.
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