Nr. 182. Der Wehrwolf.

[179] Vor alten Zeiten haben auf dem Buntenbock vier Leute Gras gemähet und einer davon konnte sich in einen Wolf verwandeln. Nun kam ein Handelsmann vom Klausthal herunter mit zwei Pferden und einem Füllen und ließ sein Vieh dort weiden. Drei Grasmäher schliefen, der vierte aber, der sich in den Wehrwolf verwandeln konnte, schnallte seinen Riemen um und fraß als Wehrwolf das Füllen auf. Da legte er sich schlafen zu seinen Kameraden. An seiner Unbehilflichkeit merkten die Kameraden, daß er das Füllen gefressen habe und begannen darauf zu sticheln. Da schnallte er seinen Wolfsriemen um, lief als Wehrwolf in den Wald und ist nicht wieder gesehen worden.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 179.
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