I.

[218] Unweit Osterhagen und Steina und dem Forsthause Nixei liegt das Weingärtnerloch oder Weingartenloch. Die es Weingärtnerloch nennen, erzählen, daß außer vielen andern Menschen auch einmal ein Weingärtner aus einer fremden Gegend, der dort nach Schätzen suchete, darin umgekommen sei. Die es Weingartenloch nennen, erzählen, hier sei früher ein Garten gewesen und die Eigentümerin desselben habe ihren Kindern ein paar Weintrauben gebrochen. In ihrem Hause sei aber Besuch angekommen und das jüngste Kind habe die Mutter deshalb gerufen, daß sie nach Haus kommen solle. Als die Mutter aus dem Garten getreten, sei derselbe untergegangen, und es sei ein großes Loch da gewesen, welches mit Wasser vollgefüllt gewesen sei.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 218.
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