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[157] Eine Viertelstunde von Stolberg liegt der Klosterkopf, wo früher ein Kloster gestanden hat. Auf der Stelle, wo es war, steht eine Eiche. Von dieser Stelle soll die weiße Jungfrau ausgehn. Ein Mann fand dort Nachts um 12 frischen Pferdemist, der sich in Gold verwandelt haben würde, wenn er etwas darüber geworfen hätte. Die Jungfer geht durch die Wälder bis zu dem Holzkopf, der der Taubentritt heißt. Ein Knabe von sieben Jahren soll sie einst erlösen und bekommt dann zwölf Tonnen Goldes dafür, die am Klosterkopf verborgen sind. Sie sieht groß und hager aus, hat große gelbe lange Zähne und große lange Finger. An der Seite hat sie ein großes Bund Schlüssel hangen. Sie zeigt sich auch besonders im Stolberger Engelgäßchen.

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Heinrich Pröhle: Unterharzische Sagen. Aschersleben 1856, S. 157.
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