62.

[26] Conring stellt die auch in Leuckfeld's Blanckenburgischen Antiquitäten erwähnte Meinung auf, »es sey insonderheit unsere vorhabende Blankenburgische Hartz-Gegend noch vor der Sündfluth von einigen großen Riesen aus den Nachkommen der Cainiten bewohnet gewesen, indem man von ihren ungeheuren Knochen und Cörpern, welche durch die Sündfluth in die grossen Hartz-Gebirge, und sonderlich in die Baumans-Höhle, so sich in der Blanckenburgischen Graffschafft befindet, mit Gewalt getrieben worden, noch einige über Bleibsaal gefunden, und noch finde, so kein geringes Zeugniß von solchen hier gewohnten Einwohnern geben könten. Zu dem wären die noch in der Blanckenburgischen Graffschafft verhandene, und in einer so gewaltigen Grösse und Länge aus entsetzlichen Felsen und Stein-Klippen auffgerichtete Mauren und Pyramiden Merckmale genug, daß solche vormahls nicht von kleinen Menschen, und derer damahls noch unbekandten Hebe-Kunst auffgeführet worden, sondern sie müsten die eingewohnten Riesen zu ihren Urhebern gehabt haben, welche solche zu Beweisung[26] ihrer Macht und Siege oder Opffer-Stellen verfertiget, die hernach von denen folgenden Einwohnern um deswillen, als ob sie von dem Teuffel erbauet, mit den Nahmen der Teuffels-Mauern beleget worden.«

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Heinrich Pröhle: Unterharzische Sagen. Aschersleben 1856, S. 26-27.
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