118. Die Jungfrau und das Feuer unter dem Altar der Stephanikirche.

[43] Vor etwa 300 Jahren, so erzählt die Chronik, ist ein großer Theil der Stadt ein Raub der Flammen geworden und die Sage fügt hinzu, daß wahrscheinlich kein Haus und keine Kirche verschont geblieben seien, wenn nicht eine Jungfrau das Feuer besprochen hätte. Diese Jungfrau soll unter dem Altar der St. Stephanikirche ein Feuer unterhalten und dadurch das Aufkommen eines Feuers innerhalb der Stadt verhüten. Wirklich ist auch seit vielen, vielen Jahren kein Haus abgebrannt und viele Osterwiecker sind deswegen so sorglos, daß sie ihre Habe nur gering oder gar nicht versichert haben.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Unterharzische Sagen. Aschersleben 1856, S. 43.
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