(9)[77] 125

Von der Gräntze schreibet Michelbach also: Etliche nennen diesen Berg mit einem neuen und unbekandten Ramen (Brockenbergium) Brockenberg / wie ihn also nennet Thalius in sylva Hercynia.126 Ptolomæus verstehet durch den Namen Melibocus, den gantzen Wald / welcher vor alters (Hercinia) der Hartz ist genennet worden / und Teutschland umbgiebet / denn er beschreibet den Berg / daß er in der Länge habe 33. grad. und 50. min. 30. sec. in der Breite aber 47. grad. und 50. min. 30. sec. Also hat es auch / wie ich dafür halte / Bilibaldus Pirckmeyerus in explicat. locor. per Germ.127 Da er also schreibet; der Melibocus (Blocksberg fähet sich bey Westphalen an / und strecket sich gegen Morgen. Itzt stehet der Hartzwald und die Gebirge den Meißnern zu / sampt den Silber-Bergwercken / und ist ein Anhang zu den Gebürgen in der Baar / nechst welchen die Thonau entspringet. Die da aber fürgeben /[77] daß dieser Berg in Westphalen liege / die irren sehr weit / sintemahl er niemals dahin kommen wird / auch niemahln je da gewesen ist / und halte ich dafür / wenn dieser Berg in Westphalen gelegen were / so were er von den Wästphälern / welche nach dem Lipsio ihre eigene Erde essen sollen / schon längst verzehrt worden. Aber wir wollen den Rich. Bartholinum128 anhören / welcher also schreibet:


Visus & umbriferis rapidos diffundere ab antris

Melibocus turmas equitum, longumq; frequentes

Abnobii montes etc.


Darbey Iacobus Spigelius also anmercket; Melibocus est mons Vvestphaliæ, ut etiā Abnobii, qui ex Alpibus cōtinuò facto jugo in VVestphaliā protēdūtur. Das ist / der Melibocus (Blocksberg) lieget in Westphalen / wie auch das Abnobische Gebirge / welches auß den hohen Alpgebirgē in Welchsland entstehet / unn in Westphalen sich erstrecket. Bißhieher vom Orte / darin unser Blocksberg gelegen / und darauß ich ihn traun nicht weltzen wil / wenn ich auch Atlantische Kräffte besesse oder Riesen-Ahrt were.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig, Frankfurt 1669, S. 77-78.
Lizenz:
Kategorien: