Rübezahl ziehet auff wie ein grosser Printz.

[123] Es sollen einsmahls etliche geistliche Persohnen mit Fleiß und denselben Fürsatz auff das Gebürge gegangen seyn / damit sie den Rübezahl sehen möchten; Gedachten derenthalben seiner in allen Ehren auff dem Berge; drauff erhebet sich ein sonderlicher Tumult / weil die Strassen nicht weit oder ferne von seiner Wohnung ist /) von vielen Reutern / wie Karreten und[123] vielen reisigen Gezeuge / als wie eine ziemliche wolbestalte Hoffstadt hinter sie herkäme / dabey ein Graffe oder Fürst were. Wie dieser Auffzug immer näher und näher zu diesen Geistlichen kam / und ihnen endlich zur Seiten gerieth; da haben sie sich gedemütiget / und tieff nieder gebogen / in Meinung es sey ein grosser Potentat. Aber nach dem dieses Gesichte vorbey gewesen / da sol sich ein grosses Gelächter angehoben han: Draus die Pfarherren geschlossen und vermercket / daß sie betrogen gewesen / und dennoch numehr recht sagen könten / daß sie den Rübezahl gesehen. Doch gnug.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 123-124.
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