XLVII

[276] Wie oft – wenn in der sommerhellen,

Durchsicht'gen Nacht, des Mondes bar,

Sich in der heitern Newa Wellen

Spiegelten leuchtend, weiß und klar

Die endlos hohen Himmelsräume –

Ging unser Flug ins Reich der Träume,

Gedachten wir der Jugendzeit,

Der ersten Liebe Lust und Leid,

Und schwelgten in Erinnerungen,

Vom tiefen Zauber stumm berauscht!

Wie ein Gefangner träumend lauscht,

Zum grünen Wald sich wähnt entsprungen,

So trug uns lockend Schwärmersinn

Zum Frühling unsres Lebens hin.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 276.
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