XXXIII

[389] Dem Feind mit scharfen Epigrammen

Zu Leibe gehn ist eine Lust;

Ein Labsal, wenn in Zornesflammen

Der Tölpel, seiner Schmach bewußt,

Sich schämt, zum Spiegel hinzublicken,

Weil ihn verdiente Hörner schmücken;

Und köstlich, wenn er wütend flennt

Und seine Fratze selbst erkennt!

Weit schöner noch, sich kühl zu rächen,

Dem Kerl die Maske fortzuziehn

Und vornehm schweigend über ihn

Gesellschaftlich den Stab zu brechen.

Doch seinen Gegner töten – nein,

Kann nimmermehr vergnüglich sein.
[389]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 389-390.
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