Dritter Auftritt

[220] Der alte Herr Gotthart. Ernst Gotthart. Jungfer Fröhlichin.


HERR GOTTHART. Sieh da! dachte ich's nicht, daß ihr Vögel hier miteinander allein sein würdet?

JUNGFER FRÖHLICHIN. Ja, Herr Vetter. Wir haben auch Verse miteinander gemacht. Zum Ernst Gotthart. Kommen Sie, Herr Vetter, wir wollen sie dem Papa einmal vorsingen und vortanzen.

HERR GOTTHART. Ich danke Ihnen, Jungfer Muhme. Es ist mir leid, wofern ich eine so lustige Gesellschaft störe. Herr Gotthart will noch[220] gern vor Tische ein wenig vors Tor spazierengehen, und da sollst du ihm Gesellschaft leisten, Ernst. Für mich ist das Wetter schon ein wenig zu rauh, und die Jungfer Muhme möchte von der Reise müde sein.

JUNGFER FRÖHLICHIN. Ja, Herr Vetter, heute bitte ich freilich, mich zu verschonen. Aber morgen will ich mitgehen, wohin Sie wollen.

HERR GOTTHART. Gehe also, mein Sohn. Zur Jungfer Fröhlichin. Ich will Ihnen unterdessen die Zeit vertreiben, so gut, als ich kann. Sie werden ohnedem bald wiederkommen.

ERNST GOTTHART bekümmert. Darf ich denn wohl den Heinrich mitnehmen, Herr Vater?

HERR GOTTHART. Ja, ja. Es möchte was zu schicken vorfallen.

ERNST GOTTHART. Nun, so empfehle ich mich Ihnen solange, Jungfer Muhme.

JUNGFER FRÖHLICHIN. Ihre Dienerin, Herr Vetter! kommen Sie bald wieder.


Ernst Gotthart geht ab.


Quelle:
Die bürgerliche Gemeinschaftskultur der vierziger Jahre. Herausgegeben von Prof. Dr. Brüggemann, Leipzig 1933, S. 220-221.
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