Vierter Auftritt.

[138] Vorige, der Baron tritt ein.


BARON. Bist Du da, August? Herzlich willkommen!

HORST. Grüße Dich Gott, Bruder. Du siehst, ich halte Wort.

BARON. Habe Dank! Zu Schönburg. Weiß er schon?

SCHÖNBURG. Alles haarklein. Was haben Sie ausgerichtet?

BARON. Den Buchhändler breit geschlagen: der Fuchs ist in die Falle gegangen. Er wird mich der Baronin unter dem entsetzlichen Namen Löwenklau ankündigen.

SCHÖNBURG. Trefflich! Ich sehe unser Werk schon glücklich vollendet. Aber hört, junge Herrn, die Ehre der Erfindung ist mein.

BARON. Soll Ihnen auch bleiben, wenn wir überhaupt Ehre erwerben. Aber ich fürchte! – Wie leicht kann uns nicht ein Zufall in den Weg treten. –[139]

SCHÖNBURG. So werfen wir ihn hinaus, oder gewinnen ihn für uns: das ist die wahre Feldherrnkunst. Nur Eines noch; Scherz und Spuk so viel Ihr wollt, nur nichts wider den Anstand; Lust und Fröhlichkeit in den Schranken des Anstandes, ist das wahre Leben.

BARON. Für mich bürgt die Liebe, für meinen Bruder bürge ich. Und Sie, mein theurer väterlicher Freund, bürgen mir für die Verzeihung Ihrer Nichte.

SCHÖNBURG. Wozu, Barönchen? Liebt sie Dich, wie ich glaube so verzeiht sie alles, wo nichts, so brauchst Du ihre Verzeihung nicht. Punktum!


Der Bediente tritt ein.


BEDIENTE. Gnädiger Herr, das Frühstück ist bereit.

SCHÖNBURG. Gut!


Der Bediente geht ab.


Nun kommt! wir wollen uns stärken zu dem nahen Feldzuge. Nachher müßt Ihr in Euern[140] Gasthof; denn der Buchhändler darf nicht wissen, daß ich mit Euch unter einer Decke spiele. Kommt!


Alle drei gehen ab.


Verwandlung.


Quelle:
Ernst Raupach: Dramatische Werke komischer Gattung. Hamburg 1829, S. 138-141.
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