Scena I

[83] Schelmuffsky ohne Hosen, Rock und Hut.


SCHELMUFFSKY. Es gehet mir auch, der Tebel hol mer, recht unglücklich mit meinem Reisen, ei Sapperment. Wäre ich doch nur bei meiner Frau Mutter geblieben, weil sie[83] mich ohndem so sehr bat, daß ich nicht von ihr ziehen sollte. So wäre ich doch nicht unter die Soldaten geraten. Meine Frau Mutter sagte mir's wohl, ich sollte mich vor den Soldaten in acht nehmen, allein ich lachte sie nur aus, weil sie solche närrische Einfalle hatte, und ich hätte mir eher was anders träumen lassen, als daß mir so viel Kerl in den nächsten Dornenbüschen auflauren sollten. Ja, wenn auch ihrer zehen gleich gekommen wären, so hätte ich bald mit sie wollen zurechte kommen; aber funfzig ist ja, der Tebel hol mer, zu viel auf einen Mann. Ich hätte endlich auch gesehen, wie ich mich von ihnen losgerissen, wenn ich nur einen rechten Degen an der Seite gehabt; allein, wer kann wider Unglücke. Sie haben mich, der Tebel hol mer, ausgezogen bis aufs bloße Hemde; nun will ich gerne hören, was meine Frau Mutter darzu sprechen wird. Sie wird trefflich bimmeln, wenn sie mich wieder neu kleiden soll, und so kann ich ja, der Tebel hol mer, nicht gehn. Dort kommt Lorentz, unser Hausknecht, ich will mich doch ein wenig verbergen und hören, wo er zudenkt. Versteckt sich.


Quelle:
Christian Reuter: Werke in einem Band. Weimar 1962, S. 83-84.
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