Kapittel 30

[435] Von en Sleden un korten Kohl mit Lungwust, von Gedichten un runne Klugens un elfenbeinerne Knaken un tweiten Wihnachtsdag. Worüm in Pümpelhagen an den tweiten Wihnachtsdag allens för sick allein satt. Wat Muchel Schönes up dat Tapet bröchte, un wat Franz in den Breiw schrew; wat Fritz Triddelfitz för en klauken Infall hadd, un wat Marie Möllers in den Mantelsack packte. – Mucheln sine Saat geiht up, un de Schuß geiht los. – Allens von Leiw versunken un verluren! De Haß behöllt dat Feld.


Un so was denn nu de Winter kamen, un de Welt müßt' sick dat gefallen laten, dat de olle ruge Gast bi ehr insprok. – Ih, wenn hei man ordentlich kümmt, denn kann hei jo ok rin kamen; äwer wenn hei tau Wihnachtstiden mit en natten Fluschrock in de Dör kümmt un dröggt einen de Stuw' vull Smutz un rückt nah Transtäweln, denn kann hei minentwegen ok buten bliwen. – Ditmal kamm hei nu äwer anners, hei kamm so, as hei oft vör mine Dör kamen is: hei kamm mit Klockenklang un Pitschenknall, un de beiden Schimmel vör den Sleden, de dampten man so, un hei sprung von den Sleden, grad as Wilhelm von Siden-Bollentin, un rew sick de blagen Frostbacken un slog de Arm üm den Liw' – einmal – tweimal – dreimal: »Gun Morrn, Herr Reuter, ick bün nu hir un sall Sei halen. Un 'ne Empfehlung von den Herrn un von de Madam, un Sei bruken blot in den Sleden tau stigen, denn Fautsäck un Mäntels liggen jo en ganzen Hümpel all dorin, un morrn is Heilchrist-Abend, un lütt Hans säd jo tau mi, ick süll ok düchtig jagen.« – Ja, wenn hei so kümmt, denn singen wi beid', min Fru un ick: »Herein, herein, du lieber Gast!« un däuen den ollen Burßen mit en Glas Win up un setten uns in den Sleden, un denn geiht't los – twei Mil in 'ne Stun'n –, un wenn uns de oll Winter denn vör de Dör tau Bollentin afliwert hett, denn seggt Fritz Peiters: »Wo Deuwel, ji hewwt jo so lang' täuwt!«, un wat de Madam is, de strakt mine Fru irst eins äwer un nimmt ehr de Newelkapp af un seggt tau mi: »Unkel Reuting, ich heww Sei korten Kohl mit Lungwust uphegt«; un de beiden ollen leiwen Dirns, Lising un Anning, kamen, de ick so oft up den Arm[436] dragen heww, as sei noch lütting, ganz lütting wiren, un gewen ehren ollen Unkel en Kuß un hängen sick denn an mine leiwe Fru, un Fritz un Max kamen, wat nu all grote Anklammer Gymnasten sünd, un begrüßen uns mit en »biderben« Handslag, un Hans liggt wildeß up de Lur, dat hei ok ankamen kann, un alkst un talkst an mi rümmer un fängt sick minen linken Bein in, un an den möt ick em nu den Abend herümmer slepen. Un denn ward lütt Ernsting, dat Nestküken, presentiert, un wi stahn üm dat lütt Weltwunner rümmer un slahn de Hän'n äwer den Kopp tausam, wat dat Kind an Weisheit un Verstand taunamen hett, un denn kümmt Großmutting. Un denn geiht de Winter- un de Wihnachtslust los, un de Bom brennt, un de Julklapp klappt, un denn kümmt 'ne Julklapp von mine leiwe Fru mit en Gedicht; dat is dat einzigste, wat sei all ehr Lewdag' makt hett, un fängt an: »Hier sitz ich und schwitz ich un fördre nichts zutage ...« un wider geiht de Melodi nich; is äwer ok naug von de Ort. – Un denn kümmt de irste Wihnachtsdag, un denn is't all so fierlich still, un uns' Herrgott streu't de weiken Sneiflocken as Dunen up de Ird, dat jo kein Larm tau hüren is. Un de tweite Wihnachtsdag kümmt, un denn kümmt Herr Paster Pieper un Fru Pastern, un de Herr Supperdent kümmt mit sine Fru, un denn kümmt Anna, wat min Leiwling is, denn sei was mal Schaulkind bi mi, un denn kümmt de Fru Doktern Adam un de Fru Oberamtman'n Schönermark, un wat Luzie Dolle is, de sitt up de linke Len'n von de Adammen un up de rechte von de Schönermarken, natürlich scheiw – un denn! – ja denn kümmt en rundes Klugen antauführen, un de Herr Dokter Dolly sitt bi dit Klugen un wöltert dat ut den Sleden un äwergiwwt dat an twei Stuwenmätens, de stahn all parat – denn sei weiten Bescheid – un wickeln dat Klugen af von Pelz un von Mäntel, Äwertrecker un Fautsäck, bet de Herr Justizrat Schröder tau Platz kümmt. Äwer farig is hei noch lang' nich, hei möt sick irst up en Stauhl setten, un denn kümmt Fik an den einen Bein un Marik an den annern Bein, un denn treck wi em de Pelzstäweln ut, denn ick möt em[437] baben hollen, dat sei em unnen dat Liw nich utriten. – Un wedder en Sleden! un herute springt Rudolf Kurz – wo? hei springt jo woll äwer den Kutscher sine Swep weg? – un achterher kümmt Hilgendörp. – Kennen ji Hilgendörpen? Hilgendörpen, unsern Rudolfen sinen Prinzipal? – Nich? – Is ok nich nödig. – Mit korten Würden: Hilgendörp is en Naturwunner, hei hett elfenbeinerne Knaken – »lauter Elfenbein!«, un so fast is dese Gaudsbesitter von de Natur anleggt, dat jedwerein, de em up de Schuller oder up de Knei sleiht, blage Fläg' kriggt – blot von wegen den Elfenbein.

Un denn ward Koffe drunken, un de Herr Justizrat vertellt Geschichten, wunderschöne Geschichten, un vertellt sei mit Füer, dat heit, hei stickt ümmer wedder en frischen Fidibus an, indem dat hei de Pip ümmer utgahn lett, un rokt bi Weg' lang den ganzen Fidibusbeker leddig, un Max ward expreß bi em anstellt, dat hei em ümmer unner Füer hollen sall. Un denn ward en Whist spelt, mit »van der Heydt« un »Manteufel« un alle annern Niederträchtigkeiten un Schikanen, denn anders spelt de Herr Justizrat nich. Un denn ward Abendbrot eten, un de Herr Justizrat makt bi den Kuhnen- un Gaus'braden de schönsten Gedichten mit de waglichsten Rimels, de 't giwwt oder gor nich giwwt, un rimt up »Hilgendorf« »Schorf« un »Torf«; un up »Peters« rimt hei »Köters« un »versteht er's«, un bi jeden schönen Rim ward anstött, un wenn wi denn upstahn, denn drücken wi uns de Hän'n un gahn in Freden un in Freuden utenanner, un jedes Gesicht seggt: »Na, äwer Johr wedder!« –

So würd äwer in Pümpelhagen dit Johr de tweite Wihnachtsdag nich begahn; de Winter was dor woll rendlich inkihrt, äwer dat, wat em schön makt, dat Dichttausamleben von Harten tau Harten, was buten vör de Dör stahn blewen, dat was nich rinne kamen un hadd de Freud' bi den Rocksom fat't un sei taurügg hollen. – En jeder hadd hir sine Gedanken för sick, keiner tuschte sine Leiw' för 'ne annere in, utbenamen Fritz Triddelfitz un Marie Möllers, de seten wenigstens den Nahmiddag von den tweiten Festdag tausam un[438] eten Päpernät, bet Fritz säd: »Ne, 't geiht nich mihr, denn, Mariken, morgen möt ick up de Reis' führen, ick sall drei Last Weiten in Demmin afliwern; un wenn ick noch mihr Päpernät et, künn mi dat schaden, un dat wull ick doch nich girn, un denn möt ick nahsten noch uns' Les'bäuker för de Leihbibliothek inpacken, dat ick sei in Demmin ümtuschen kann, un dat wi s' Abends wat tau lesen hewwen«, un dormit stunn hei up un sach nah sine Voßstaut, un Marie Möllers hadd dat Gefäuhl, dat sin Hart ehr nich ganz hüren ded, dat dat twischen de Staut un ehr deilt wir.

In 'ne anner Stuw' satt Hawermann allein mit sine Gedanken, un de wiren irnsthaft naug, wenn hei bedachte, dat sin Wirken un Schaffen up dese Ird nu sine Endschaft kregen hadd un dat hei von nu an de Hän'n in den Schot leggen süll; un sei wiren trurig naug, wenn hei bedachte, wat för 'ne Endschaft sin Wirken un Schaffen hir nemen würd un dat dat, wat hei taum Segen sei't hadd, taum Unsegen utslagen würd.

Un wedder in 'ne anner Stuw' satt Axel un Frida woll tausam, äwer doch wedder jeder för sick allein, denn jeder hadd sine eignen Gedanken un schugte sick, sei den annern an't Hart tau leggen. Sei seten stumm dor, Frida still vör sick hen, Axel verdreitlich; dunn kemen Sledenklocken up den Hoff, un Pomuchelskopp höll vor de Dör. – Frida namm ehre Handarbeit un gung ut de Dör; Axel müßte allein den Herrn Nachboren in Empfang nemen.

Bald was denn nu ok tüschen de beiden Herrn en gebild'tes ökonomisches Gespräk äwer Pirdtucht un Kurnprisen in vullen Gang', un de Festdags-Nahmiddag wir ditmal unschüllig un in Freden verbröcht worden, wenn nich Daniel Sadenwater de Posttasch bröcht hadd. Axel slot sei up un funn dorin en Breiw an Hawermannen, hei wull em all an Danielen taum Besorgen gewen, as hei sin eigenes Wapen up den Breiw sach un – as hei nipper taukek – sinen Vetter sine Handschriwwt kennen würd. – »Spukt die verdammte Geschichte denn noch immer hinter meinem Rücken?« rep hei un smet Danielen den Breiw binah in't Gesicht: »An den[439] Inspektor!« – Daniel gung verdutzt af, un Pomuchelskopp frog so recht weihleidig, wat den jungen Herrn denn so in Verdreitlichkeit bröcht hadd. – »Soll man sich denn nicht ärgern, wenn so'n Dummkopf von Vetter die angefangene alberne Geschichte mit dem alten Schleicher und seiner Tochter hartnäckig fortsetzt?« – »Oh«, säd Pomuchel, »und ich glaubte, die Sache wäre längst zu Ende. Mir ist erzählt worden, daß Ihr Herr Vetter, als ihm das Gerücht zu Ohren gekommen, was ja nun in aller Leute Mund ist, die Sache plötzlich abgebrochen habe und davon nichts mehr hören wolle. « – »Was für ein Gerücht?« frog Axel. – »Nun, das von Ihrem Inspektor und dem Tagelöhner, Kegel heißt er ja woll, und den 2000 Talern.« – »Erzählen Sie, was sagen die Leute?« – »Nun, das wissen Sie ja. – Ich meine, Sie haben deshalb dem Alten die Hufen aufgekündigt.« – »Ich weiß nichts davon, erzählen Sie!« – »Nun, es ist ja allgemein bekannt. Die Leute sagen, Hawermann und der Tagelöhner haben Kaprusch gemacht, sie sagen, dafür, daß er den Tagelöhner hat laufen lassen, habe der Inspektor die Hälfte oder noch mehr von dem gestohlenen Gelde erhalten und habe ihm einen Gutspaß ausgestellt, auf welchen hin er in Wismar als Matrose angenommen sei.« – Axel lep in de Stuw' herümmer: »'s ist nicht möglich! So schändlich sollt' ich betrogen sein!« – »Ach, die Leute sagen ja sogar, die beiden hätten's vorher schon miteinander abgemacht; aber das glaube ich nicht.« – »Und warum nicht? Was hatte der alte Sünder hinter meinem Rükken Heimliches mit der Frau abzumachen? Der Kerl, der sonst immer nüchtern war, mußte nun grade für diesmal besoffen sein!« – »Ja, das will ja aber der Bürgermeister in Rahnstädt selbst gemerkt haben.« – »Ach, der Bürgermeister! Was tue ich mit solchem Untersuchungsrichter! Nun sollt' es 'ne arme Weberfrau getan haben, die sollt' auf der Landstraße dem Tagelöhner das Geld abgenommen haben, und warum? Weil sie einen dänischen Doppellouisdor hat wechseln wollen, den sie gefunden hat; denn dabei ist sie geblieben, und der weise Herr Bürgermeister hat sie darauf[440] entlassen müssen.« – »Ja, und der den Louisdor gesehen haben will, der Kaufmann Kurz, ist ein Verwandter von Hawermann.« – »Oh«, rep Axel, »noch tausend Taler wollt' ich geben, wenn ich hinter diese Niederträchtigkeiten kommen könnte.« – »Das wird schwer halten«, säd Pomuchelskopp, »fürs erste würde ich aber – wann geht er ab?« – »Hawermann? Morgen.« – »Nun, da würd' ich aber aufs strengste seine Bücher revidieren, man kann nicht wissen, ob auch die in Richtigkeit sind. Sehn Sie vor allem die Geldrechnung nach; es findet sich manchmal so etwas. Er muß überhaupt in guten Umständen sein; er will ja in Rahnstädt von seinen Zinsen leben. – Na, er ist freilich lange Jahre auf einer guten Stelle gewesen; aber ich weiß auch mit Bestimmtheit, daß er alte Schulden hat abtragen müssen, die nicht unbedeutend waren. Nachher hat er – wie ich nur so von dem Notarius Slus'uhr gehört habe – allerlei kleine Geldgeschäfte zu Wucherzinsen mit seinen paar Groschen, vielleicht auch mit dem Gutsgelde, gemacht.« – »Oh«, rep Axel, »und als ich ihn damals bat« – hir höll hei an sick, üm nicks tau verraden; äwer de helle Haß slog ut em rute, as hei doran dacht, dat Hawermann em dunnmals hadd helpen kunnt un't nich dahn hadd, wil hei em nich hog' naug Zinsen baden hadd.

Nah dit lewige Gespräk wull kein anner von Bedüden upkamen, denn jeder von de beiden hadd naug mit sine Gedanken tau dauhn; un as Pomuchel, recht woll mit sine Utrichtung taufreden, nah Hus führte, let hei den jungen Herrn von Rambow in so einen giftigen, vergällten Taustand taurügg, dat hei all Lüd' un sick sülwst tauwedder was un de ganze Nacht för hässige Gedanken nich slapen kunn.

In 'ne drüdde Stuw' up den Pümpelhäger Hoff was dat ok still un einsam; Hawermann satt dorin vör sin Schapp, hadd sin Wirtschaftsbauk vör sick liggen und rekente de letzten Monate noch mal dörch, wat de Sak mit sine Kass' stimmte. – So lang', as hei mit den jungen Herrn wirtschaft't hadd, hadd hei em alle Virteljohr sin Reknungsbauk bröcht un Rekenschaft[441] afleggen wullt; äwer de jung' Herr hadd denn mal eins kein Tid, denn mal eins säd hei: ja, 't wir allens in Ordnung! un hadd keinen Fedderstrich anseihn, un denn mal eins säd hei, dat ded gor nich nödig, dat hei em dat vörleggen ded. Dat hadd Hawermann sick äwer nich tau Nutzen makt, hei hadd leiwerst sin Bauk mit Sorglichkeit führt, as hei dat von Jugend up gewennt was, un hadd ok Triddelfitzen dortau anhollen, dat hei de Kurnreknung alle Woch richtig afliwern müßt, un was in desen Punkt, wenn't nich genau up den Sticken stimmen ded, Fritzen vel scharper as in annern Saken.

As de oll Mann nu bi sine Arbeit satt, kamm Fritz herinne un frog nah dit un dat, wat mit sine Reisenfuhr nah Demmin tausam hacken ded, un as Hawermann em Bescheid seggt hadd un hei ut de Dör wull, rep em de Oll nah: »Triddelfitz, Sei hewwen doch Ehre Kurnreknung in de Reih?« – »Ja«, säd Fritz, »das heißt, ich habe sie schon angefangen.« – »Na, dat bidd ick mi ut, dat sei hüt abend afliwert ward, un dat sei beter stimmt as de letzte.« – »Jawohl«, säd Fritz un gung ut de Dör. – Daniel Sadenwater kamm herinne un bröchte den Inspekter en Breiw; de Oll stunn up un set'te sick an't Finster, un as hei hir de Hand von Franzen rute kennen würd, würd sin Hart rascher slagen, un as hei les' un les', dunn würden sine Ogen so hell, 'ne grote Freud' strahlte in sin Hart un däuete all den Frost un dat Is up, wat in de letzte Tid sick doräwer leggt hadd, grad as buten de Sünn den Snei von de Däker smölt'te, dat hei in lisen Druppen up de Ird föll. Hei les' un les', un ok sine Ogen würden fucht, un in lisen Druppen föllen sine Tranen up dat Poppier.

Franz schrew em, wo hei hürt hadd, dat hei von Pümpelhagen afgahn ded, dat hei jo nu ganz fri wir un dat alle Bedenken, de hei süs hatt hadd, nu taurügg stahn müßten gegen sinen eigenen uprichtigen Wunsch, de em kein Rauh let un em drew, ok gegen sine Bidden, an Lowise sülwst tau schriwen, un den Breiw, de bian leg, süll hei doch an sin[442] Döchting afgewen, denn hofft' hei, würden drei Minschen mal recht glücklich warden.

Den ollen Mann bewerten de Hän'n, as hei den Breiw an sin Kind in sine Breiwtasch läd, em knickten de Knei, as hei up un dal gahn wull, so packt' em de Gedank, dat hei mit den Schritt, den hei nu dauhn süll, in de glückliche oder unglückliche Taukunft von sin einzigst Kind treden müßt; hei set'te sick in sine Sofaeck, un lang' durte dat, bet hei rauhig naug was, de Sak mit Äwerleggung in't Og' tau faten. So sleiht de See des Morgens in wille Bülgen, un des Middags sünd sei ebener worden, äwer düster un bedenklich liggt dat noch äwer dat Water, un des Abends lücht't ut den glatten Speigel de blage Hewen, un helle Sommerwulken trecken doräwer hen, un de Abendsünn fött dat Bild in ehren goldnen Rahmen.

So gung dat den ollen Mann ok: As de willen Bülgen sick in sine Seel leggt hadden, kamm dat Bedenken; irnsthaft un sorglich frog hei sick, wat hei recht ded, wenn hei nahgew, wat hei sine Schülligkeit nich schädigen ded, wenn hei gegen den Willen von sinen jungen Herrn sin »Ja« utsprök. Äwer wat hadd hei denn gegen den Mann tau verantwurten, de em mit Undank lohnt hadd, de em binah mit Schimp un Schan'n furtdrewen hadd? – Nicks. – Un in em bömte sick de Stolz up, de so oft in 'ne afhängige Lag' swigen möt, un den de man kennt, de sick dorin en rein Gewissen bewohrt hett; hei wull nich länger sin bestes, bindelstes Gefäuhl för den Undank von en unverstännigen Knawen, un hei kunn nich dat Glück von sin Kind för ungerechte adlige Nücken hengewen. – Un as hei dit Bedenken äwerwun'n hadd, dunn strahlte em ut de rauhige See dat Bild von en schönen Abendhewen entgegen, un lang' satt hei dor un sach de Taukunft von sine beiden Kinner as helle Sommerwulken doräwer teihn, un de Abendsünn lücht'te buten äwer den witten Snei un lücht'te binnen up sin wittes Hor.

As hei so in selige Gedanken satt, würd de Dör upreten, un Krischan Degel stört'te rinne: »Herr Entspekter, Sei möten[443] kamen, de Rubens-Staut hett 'ne fürchterliche Kolik, un wi weiten ok nich, wat dorbi tau dauhn is.« – De oll Mann sprung up un gung in Hast nah den Stall.

Knapp was hei furt, dunn kamm Fritz Triddelfitz in de Dör mit en Mantelsack un Les'bäuker ut de Leihbibliothek, mit Vörhemden un den ganzen Gaudsbesitter-Staat, läd dat up den Stauhl vör't Finster hen un wull dat inpacken, dat hei in Demmin dormit sinen Swichel spelen wull, dunn föll em Hawermannen sin Wirtschaftsbauk in't Og'; denn de oll Mann hadd in sine Upregung vergeten, sin Schapp tautausluten. »Dit kann mi passen«, säd Fritz, namm sick dat Bauk un schrew sick de Kurnreknung af, müßt sick äwer dorbi an't Finster hensetten, denn dat würd all stark düster. Hei was noch nich ganz dormit prat, dunn stört'te Krischan Degel wedder in de Dör: »Herr Triddelfitz, Sei sälen so drad – äwer fix! – en Rapplaken von den Kurnbähn halen, wi willen de Staut in natte Laken slagen.« – As Fritz Tritten ankamen hürte, hadd hei Hawermannen sin Bauk achter sick up den Stauhl versteken, un as nu Krischan em drew un em den Kurnbähnslätel in de Hand drückte, let hei Bauk Bauk sin un lep mit em rute. – As hei an de Kurnbähndör kamm, begegent em Marie Möllers, de ut den Stall von't Melken kamm. »Mariken«, rep hei, »dauhn S' mi den Gefallen, packen S' mi min Saken in den Mantelsack, sei liggen up den Stauhl vör't Finster, vergeten S' äwer ok de Bäuker nich!« – Un Mariken ded't un packte in'n halben Düstern un in ganzen Leiwsgedanken Hawermannen sin Wirtschaftsbauk un de Les'bäuker tausam in den Mantelsack.

As Hawermann ut den Pirdstall taurügg kamm, slot hei sin Schapp tau, ahn sick wat Böses vermauden tau sin, un den annern Morgen reis'te Fritz Triddelfitz mit den Hahnenschrag mit sine Fuhr Weiten un den Mantelsack nah Demmin, ahn sick ok wat Böses vermauden tau sin.

As de oll Inspekter taum letztenmal de Daglöhners von de Arbeit Bescheid seggt hadd, dacht hei ok an sinen eignen[444] Kram un fung an, sine säben Saken tausamtaupacken, dat hei des Nahmiddags afreisen künn. Hei würd äwer nich ganz dormit prat, denn Daniel Sadenwater kamm herinne un bestellte em tau den Herrn von Rambow.

Axel hadd 'ne sihr unrauhige Nacht hatt, sine beste Vullblaudstaut, up de hei grote Hoffnungen set't hadd, was em krank worden, de Flöh', de em Pomuchelskopp in't Uhr set't hadd, hadden em pinigt, de ungewennte Lag', dat hei von nu an sülwst wirtschaften süll, makte em verdreitlich, un nu süll hei Hawermannen sin Gehalt gewen un dortau noch männige Utlagen, de de oll Mann bi't Lüd'utlohnen em vörschaten hadd, un hei wüßt gor nich mal, wovel't woll sin kunn, un wat sin Kass' ok langen ded. Den Inspekter gegen äwer, de em künnigt hadd, kunn hei sick doch nich blamieren, hei müßt also en Hor dorin tau finnen säuken un müßt en Grund utfünnig maken, weswegen hei em dat Geld nich glik tau betahlen brukte. So'n Grund finnt sick up Fläg' man swer; äwer en Strid finnt sick ümmer, un de möt denn för en Grund gellen. – En jämmerliches Mittel, äwer'n gewöhnliches Mittel! un dat Axel dorup verföll, bewis't, dat dat mit sinen Stolz as Mann un as Eddelmann gefährlich bargdal gahn ded; äwer nicks bringt en swacken Minschen fixer in't Achtergeleg' as de Geldnot, taumal wenn de Schin uprecht hollen warden sall; un »power un patzig« is 'ne richtige Redensort.

As Hawermann bi em intred, wendte hei sick an't Finster ran un kek dörch de Ruten: »Ist die Stute wieder gesund?« – »Nein«, säd Hawermann, »sie ist noch krank; es wäre wohl am besten, wir ließen den Tierarzt holen.« – »Das werde ich bestimmen. – Aber«, set'te hei hentau, un dorbi kek hei ümmer stiw ut dat Finster, »das kommt davon her, wenn keine Aufsicht im Stalle ist, wenn man das verdorbene, dumpfige Heu füttert.« – »Herr von Rambow, Sie wissen selbst, daß das Heu uns diesen Sommer verregnet ist; aber dumpfig ist es nicht. Und die Aufsicht über die Vollblutpferde haben Sie selbst übernommen, denn noch vor einigen Wochen, als ich[445] eine kleine Änderung in dem Stalle vorgenommen hatte, haben Sie sich das mit harten Worten verbeten und die Vollblutpferde in eigene Aufsicht genommen.« – »Schon gut! schon gut!« rep Axel un gung von't Finster weg in de Stuw' up un dal, »das wissen wir schon, es ist die alte Geschichte.« – Mit einmal blew hei vör Hawermannen stahn un kek em an, äwer en beten sihr unseker: »Sie wollen heute abgehen?« –»Ja«, säd Hawermann, »nach unserer letzten Verabredung ...« – »Ich habe eigentlich gar nicht nötig«, föll em de jung' Herr in't Wurd, »Sie vor Ostern abgehen zu lassen, bis den Tag nach Neujahr müßten Sie wenigstens hier bleiben.« – »Das ist richtig; aber ... « – »Ach, es ist ja ganz gleich«, rep Axel wedder dortüschen, »doch unsere Rechnung müssen wir erst abmachen. Gehn Sie hin, holen Sie Ihre Bücher.« – Hawermann gung.

Axel hadd schön Vörpahl slagen, dat hei mit sin Geld nich in Verlegenheit kamm: Wenn Hawermann mit sin Bauk kamm, kunn hei seggen, hei hadd nu kein Tid, dat dörchtauseihn, un wenn Hawermann dorup dringen ded, kunn hei sick up't hoge Pird setten un seggen: den Dag nah Nijohr wir irst Tid dortau. Äwer hei süll't bequemer hewwen, Hawermann kamm nich wedder. Hei lurte un lurte, Hawermann kamm nich, tauletzt schickte hei Daniellen rümmer, und mit den kamm denn ok de oll Mann, äwer in grote Upregung, ganz blaß, un rep, as hei in de Dör kamm: »Mein Gott, was ist mir da passiert! Wie ist das möglich, wie kann das zugehn!« – »Was ist denn los?« frog Axel. – »Herr von Rambow«, rep Hawermann, »ich habe gestern nachmittag noch den Abschluß in der Korn- und in der Geldrechnung gemacht, habe mein Buch in meinem Schranke verschlossen, und nun ist es fort.« – »Oh, das ist ja wunderschön!« rep Axel höhnschen, un de schöne Saat, de Pomuchelskopp gistern in sine Seel sei't hadd, fung an tau kinen un tau wassen un gräunte hell up, »ja, das ist ja wunderschön! Als man das Buch nicht brauchte, war's zum Überfluß da, und nun, da man's braucht, ist es fort!« – »Ich bitte Sie«, rep Hawermann in helle Angst,[446] »urteilen Sie nicht so rasch, es wird sich finden, es muß sich finden«, un dormit lep hei wedder ut de Dör.

Nah 'ne Wil kamm hei wedder. »Es ist nicht da«, säd hei swack, »es ist mir gestohlen.« – »Oh, das ist lustig!« rep Axel ut un arbeit'te sick mit Up- un Dallopen in 'ne künstliche Wut herinne, »dann einmal wird hier durchaus nicht gestohlen – wissen Sie bei meinen zweitausend Talern – und dann einmal muß hier gestohlen sein; grade, wie's in Ihren Kram paßt.« – »Mein Gott! mein Gott!« rep de oll Mann, »lassen Sie mir Zeit, Herr!« – Un hei slog de Hän'n tausam: »Herre Gott, mein Buch ist fort.« – »Ja«, rep Axel, »und der Tagelöhner Regel ist auch fort, und die Leute wissen, wie er fortgekommen ist, und meine zweitausend Taler sind auch fort, und die Leute wissen, wo sie geblieben sind. – Haben Sie die auch gebucht?« frog hei un tred up Hawermannen in un kek em scharp in't Gesicht. – De oll Mann kek em an, hei kek sick üm, wo hei wir, sine folgten Hän'n deden sick utenanner, un dörch sine Glieder gung en furchtbores Bewern, as wenn en Riesenstrom de Isdeck breckt, un dat Blaud schot em dörch de Glieder in't Gesicht, as dat Water in den Riesenstrom, wenn't fri ward un Scholl up Scholl up enanner törmt un den Damm breckt: Wohrt jug, ji Minschenkinner! – »Halunk!« rep hei un sprung up Axeln in, de taurügg treden was, as hei dat Arbeiten in em sach. »Halunk!« rep hei, »minen ihrlichen Namen ...!« – Axel grep in de Eck, dor stunn en Gewehr. »Halunk!« rep de Oll, »din Gewehr un min ihrliche Namen!«, un't gaww nu en Wrangen un Wräuschen üm dat Gewehr, de Oll hadd't baben bi den Lop fat't un wull't em ut de Hand winnen. – Bautz! gung de Schuß los. – »Herre Jesus!« rep Axel un föll rügglings gegen den Sofa dal; de Oll stunn vör em un hadd dat Gewehr in de Hand. Dunn würd de Dör upreten, un de junge Fru sprung dörch den Pulverdamp up Axeln tau: »Gott im Himmel! Was ist hier?«, un all de Leiw', de vördem in ehren Harten för em slagen hadd, brok nu as en hellen Strahl dörch de Wulken, de sick äwer ehr leggt hadden, sei smet sick bi em[447] dal, sei ret em dat Tüg up: »Mein Gott! Mein Gott! Blut!« – »Laß«, säd Axel un versöchte sick uptaurichten, »laß sein! Es ist der Arm.« – De oll Mann stunn ahn Bewegung dor, de Flint in de Hand, de Strom was taurügg treden, äwer vel Minschenglück hadd hei taunicht makt, un äwer de Wischen un Feller von en fruchtbor Land lagg nu Slick un Driwsand, un't was, as süll dor seindag' nicks wedder wassen. – Daniel kamm herinne gelopen un en Stuwenmäten, un mit de ehre Hülp würd Axel up dat Sofa leggt un em de Rock uttagen; de Arm was von den Schrotschuß gruglich terreten, un dat Blaud lep piplings tau Irden. – »Nach dem Arzt!« rep de junge Fru un söchte dat Blaud mit Däuker tau stillen, äwer wat tau Hand was, langte nich, sei sprung up, mihr tau halen, sei müßte an Hawermannen vörbi, de noch ümmer stumm dor stunn un starr un bleik up sinen Herrn kek. »Mörder!« rep sei em tau, as sei rute gung, »Mörder«, rep sei noch einmal, as sei wedder rinne kamm; de oll Mann säd nicks, äwer Axel richt'te sick en beten tau Höcht un säd: »Nein, Frida, nein! daran ist er unschuldig«, denn ok en unuprichtig Minsch giwwt sinen Herrgott de Ihr, wenn hei den sine Hand dicht an sin Lewen fäuhlt hett, »aber«, set'te hei hentau, denn de olle Entschuldigung un Anschuldigung kunn hei nich missen, »ein Betrüger, ein Dieb ist er. – Machen Sie, daß Sie mir aus den Augen kommen!« – Dat Blaud schot den ollen Mann wedder tau Kopp, hei wull wat seggen, dunn sach hei, dat de junge Fru sick von em afwendte, hei wankte ut de Dör rute.

Hei gung nah sine Stuw'; »ein Betrüger, ein Dieb ist er«, gung dat dörch sinen Kopp, hei stellte sick an dat Finster un kek nah den Hoff herute, hei sach allens, wat dor passieren ded, äwer allens was, as wir't en Drom; »ein Betrüger, ein Dieb ist er«, dat allein verstunn hei, dat allein was Würklichkeit. Krischan Degel führte von den Hoff, hei wüßt recht gaud, hei süll den Dokter halen, hei ret dat Finster up, hei wull em tauraupen, hei süll jagen, all wat hei künn; äwer – »ein Betrüger, ein Dieb ist er«, sprok dat ahn sinen Willen ut em rute; hei makte dat Finster tau. – Äwer dat Bauk![448]

Dat Bauk müßt sick finnen – dat Bauk! – Hei ret Kisten un Kasten up, de hei packt hadd, hei streute sin beten Habseligkeiten in de Stuw' herüm, hei smet sick up sine ollen – Knei nich taum Beden, denn »ein Betrüger, ein Dieb ist er«, hei fuscherte mit sinen Handstock unner sin Schapp rümmer, unner sine Komod, unner sin Bedd: dat Bauk müßt sick finnen, dat Bauk! – Äwer nicks! – »Ein Betrüger, ein Dieb ist er.« – Hei stunn wedder an't Finster, hei kek wedder rute; äwer hei hadd jo sinen Handstock in de Hand, wat wull hei mit den Stock? wull hei utgahn? – Ja, hei wull utgahn, hei wull furt, furt von hir! furt! – Hei set'te sick den Haut up, hei gung ut de Dör un dat Dur. – Wohen? – 't was jo egal! 't was ganz glik! äwer de olle Gewohnheit drew em nah Gürlitz tau. – Mit den ollen Weg kemen em olle Gedanken: »Min Kind! min Kind!« rep hei, »min ihrlich Nam!« – Hei grep nah sine Bosttasch – ja, hei hadd de Breiwtasch insteken, hei hadd den Breiw an sin Döchting. – Wat süll de nu? – Hei hadd dat Glück von sin Kind tau Schanden makt, dat was mit sinen ihrlichen Namen un mit den unseligen Schuß up ümmer tau Schanden! Un de irsten bittern Tranen wrüngen sick von sine quälte Seel los, un mit ehr kamm dat gaude Gewissen äwer em, un sine weike Hand rümte in de beengte Seel up, dat sei Aten halen künn – äwer sin ihrlich Nam un dat Glück von sin einzigst Kind wiren för ümmer dorhen. – Oh, wo glücklich hadd hei gistern in sine Stuw' seten mit den Breiw in de Hand, den Franz an sin Döchting schrewen hadd, wat süll de Breiw ehr för Seligkeiten bringen, wat süll för en Glück dorute bläuhen, wo hadd hei sick de Taukunft so schön utmalt! un nu was dat allens versunken un verluren, un dat Brandmal, wat em updrückt was, brennte in dat Hart von sin einzigst Kind un müßt dorin wider freten un müßt dat vertehren. – Äwer wat hadd sin Kind dormit tau dauhn? – Wat kunn ehr Glück in den Weg' stahn? – Ne! ne! Fluch un Brandmal, wat up den Vader liggt, verarwt sick up dat Kind bet up dat virte Glied, un de sülwige Durnheck, de em von de ihrlichen Lüd' von nu an scheiden ded, schow sick ok vör[449] dat Glück von sin Kind. – Äwer hei was unschüllig. – Wer kihrt sick doran, wenn hei't säd? De, den de Welt einmal dat witte Unschuldskled mit Smutz besmeten hett, möt dorin dörch de Welt gahn, keiner wascht em dat rein. Un wenn uns' Herrgott von den Himmel kümmt un Teiken un Wunner deiht, dat de Unschuld an den Dag kamen sall – de Welt glöwt nich doran. – »Oh«, rep hei ut, »ick kenn de Welt!« Dünn föll sin Og' up Gürlitz, up Pomuchelskoppen sin Herrnhus, un ut en Winkel in sinen Harten, den hei för ümmer fast verslaten glöwte, steg 'ne düstere Gestalt up un reckte ehre swarten Flüchten äwer em, dat de helle Wintersünn em nich mihr drop. Dat was de Haß, de in em upbegehrte; de mitledige Tran, de hei üm sin Kind weint hadd, verdrögte in sin Og', un de Stimm, de ahn sinen Willen ut em red't hadd, rep wedder: »ein Betrüger, ein Dieb ist er«, un de swarte Gestalt rögte de Flunken un fichelte Gedanken in em an, dat sei as en hellen Läuchen ut em rute slogen: »Un hei is schuld doran, un wi maken't einmal wedder quit!«

Hei gung dörch Gürlitz, hei sach nich rechtsch noch linksch; allens, wat em hir mal leiw worden was, was för em verswunnen, hei hadd blot mit sinen Haß tau dauhn, un de drew em gradut up einen einzigen Zweck un ein bestimmtes Mal los. – Bräsig stunn an den Weg bi de Pasterschün, hei gung sinen Fründ entgegen: »Gun Morrn, Korl. Na, wo ist's? – Aber was is dich?« – »Nicks, Bräsig. – Äwer lat mi, lat mi allein! Kumm morgen nah Rahnstädt, kumm morgen!«, dormit gung hei an em vörbi. – As hei up jensid Gürlitz up den Äuwer kamm, von wo ut Axel sine junge Fru sin schönes Gaud Pümpelhagen taum irstenmal wis't hadd un wo ehr de helle Freud so ut den warmen Harten slagen was, stunn hei still, 't was dat letzte Flag, von wo ut hei den Urt seihn kunn, wo hei so glückliche Tiden verlewt hadd, wo hei bet up't Hartblaud quält worden, wo sin Ihr un Glück tau Schanden worden was. Dunn brus't un blitzt' un dunnert' dat dörch sine Seel: »Jämmerliche Kirl!! Lägner! – Un sei? – ›Mörder!‹ säd sei tau mi un noch einmal ›Mörder!‹, un as sei dat schändliche[450] Wurd utsprok, dunn wend't sei sick von mi af. – Jug Unglück lett nich up sick luren, ick hadd't wen'n kunnt, un ick wull't wen'n; tru as en Hund heww ick äwer jug wakt, un as en Hund hewwen ji mi von jug stött; äwer ...«, un hei gung nah Rahnstädt, un de Haß slog äwer em mit sine düstern Flunken.[451]

Quelle:
Fritz Reuter: Gesammelte Werke und Briefe, Band 5, Rostock 1967, S. 435-452.
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