[28] HELENE.
Hinweg, hinweg!
Die Hallen sind schon geschmückt,
Die Kerzen entzündet!
Manfred! Manfred!
Warum zerreißest du so mein Herz?
Lasset allein mich fliehen
In die Wüste, die wilde, hinein!
Es sei ihm nimmer verziehen,
Daß er mich so verrathen!
O Herz, wie trägst du nur die Pein!
ECKART.
Ja, Fürstin, du mußt fliehen,
Fliehn in Angst und Pein,[28]
Ich will vorauf dir ziehen,
Dein Hüter, dein getreuer,
Will ich dir allzeit sein.
PAGE.
Wohin du auch magst fliehen,
Nicht sollst du fliehn allein,
Lasse mich mit dir ziehen,
Dein Diener, dein getreuer,
Will ich dir allzeit sein.
HELENE.
Weh' mir, wohin?
Ich weiß nicht Hülfe noch Rath,
Ich weiß nicht Wege noch Pfad!
ECKART.
Nach Benevent, dort steht ein Schloß
Mit festen Mauern und Thürmen,
Dort finde Genesung deine Qual,
Die Seele finde Ruh', zumal
Wenn draußen wild die Wetter stürmen!
HELENE.
Nichts kann mir Ruh' und Frieden geben,
Mein Leiden, ach, ist allzugroß!
ECKART.
Laß Hoffnung, Fürstin, dich umschweben,
Liegt dunkel auch der Zukunft Schooß!
PAGE.
Wie gern gäb' ich für sie mein Leben
Und selig pries ich dann mein Loos.
ALLE.
Nach Benevent![29]