Herbst

[31] Der du die Wälder färbst,

Sonniger, milder Herbst,

Schöner als Rosenblüh'n

Dünkt mir dein sanftes Glüh'n.


Nimmermehr Sturm und Drang,

Nimmermehr Sehnsuchtsklang;

Leise nur athmest du

Tiefer Erfüllung Ruh'.


Aber vernehmbar auch

Klaget ein scheuer Hauch,

Der durch die Blätter weht:

Daß es zu Ende geht.

Quelle:
Ferdinand von Saar: Gedichte, Heidelberg, (2) 1888, S. 31-32.
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