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[314] In der drachenweis Bastian Hilprant.
17. april 1554.
1.
Nach dem her Marcus Regulus
mit einem großen here
zu felde lag in Africa
mit harnisch und mit were
am großen waßer Bagrada,
da ist erfunden woren
in dem revier des selben lants
Nahent bei dises waßers fluß
ein grausam großer drache,
erschröcklich und gar ungeheur
offen stund im sein rache,
sein augen glastent wie ein feur,
sein haut schupicht von horen,
mechtiger kraft in seinem schwanz;
Er war auch so vergiftet ganz,
wen er mit seim atem anblies,
der selb gecheling sturbe;
viech und leut auch der drach zerriß,
also durch in verdurbe
aus den Römern manch redlich man,
wurd aus dem her verloren,
bis mans Regulo zeiget an.
2.
Der rüstet sich mit allem her,
wider den großen drachen
zog er aus wie an einen sturm;
da aus seim gifting rachen
verderbet der ungheure wurm,
durch sein atem vergingen
vil, die lagen erschwarzet tot.
Gar schwach war da der Römer wer,[315]
kein pfeil sein haut durchdrunge,
kein stich noch hieb auf im nit haft,
mit dem schwanz er sich schlunge;
bracht vil um aus der ritterschaft;
erst hieß bleiden und schlingen
Regulus brauchen in der not;
Darmit warf erst die römisch rot
zum drachen große quaderstück,
da in ein wurf gelange
dem drachen oben auf den rück,
das er sich nit mer schlange;
dardurch der grausam drach erlag,
den tet man gar umbringen
mit hemmern groß durch manchen schlag.
3.
Von disem drachen Regulus
die haut schicket nach Rome,
war hundert und zweinzig schuch lang,
die hing man auf mit name
im tempel Jovis, da sie lang
gleich hing zu einem wunder,
auch sein kinnbacken lange zeit –
Beschreibet Titus Livius.
der drach gleicht eim tiranen,
der aus mutwil in einem lant
aufwirfet sein blutfanen,
mit gefenknus, mort, raub und brant
verderbet da besunder
als wider recht und billigkeit;
Dem sol man auch mit krieg und streit,
auf allerlei weis, wie man mag,
gar tapfer tun begegen,
kein abscheu am unkosten trag,
bis man in tu erlegen,
das ein ganz lant vor im hab ru.
so man in stürzet under
hat man sein lob, er, preis darzu.
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