Die Maske

Des Daseins Proteusmaske scheint und klingt

und mag dem Kind als Wirklichkeit genügen,

es wird zu Lust und Tränen blind sich fügen,

je wie der Popanz ihm entgegen springt.


Du möchtest ihn enthüllen – ach! es dringt

kein Blick durch diese schillernd bunten Lügen

zu dem, der mit geheimnisvollen Pflügen

das Chaos in die Kosmosmaske zwingt.


Nenn ihn das Furchtbare und deine Welt

sein Maskenkleid und bleibe dir bewußt,

daß jede Maske käuflich ist für Geld –


und diesen Glauben, hörst du Glauben, mußt

als Sprungbrett du betrachten, das dich schnellt

zu aller Deutung grenzenloser Lust.


Quelle:
Gustav Sack: Gesammelte Werke. Band 2, Berlin 1920, S. 17-18,26.
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