1.

[39] Er zeigt sich gewöhnlich in der Gestalt eines Jägers in grüner Kleidung, kann aber siebenzigerley Gestalten annehmen, darunter vor Allem die eines schwarzen Pudels, einer schwarzen Henne, einer Dohle und Krähe, eines Raben. Neustadt. Nur die Gestalt der Taube und des Lammes ist ihm unzugänglich, weil Symbol der göttlichen Personen. Neustadt.

Den Teufel als Jäger kennzeichnet, daß er hinkt; dieß kommt davon, daß er einen Bocks- oder Pferde-Fuß, manchmal beyde zugleich hat. Er kommt auch immer nach der Quere gegangen und wenn er verschwindet, hinterläßt er Bocks- oder Schwefelgestank.

Von seinen Armen ist der eine kürzer. Treffelstein.

An Gestalt ist er groß, grösser als der Mensch, mitunter auch zwergartig.[39]

Auf dem Kopfe steht ihm ein Horn hervor, manchmal deren zwey, doch nicht groß, so daß er sie leicht mit seinem grünen Jägerhute von der Größe eines Butterfasses verbergen kann. Treffelstein.

Sein Geschau ist das einer Sau, d.h. er sieht mit jedem Auge von der Nase seitwärts hinaus. Augen und Zunge leuchten von feurigem Roth. Die Haare sind schwarz und rauh. Roding.

Auch als Kaminkehrer erscheint er, mit Hörnern und Gaisfuß – Waldmünchen – denn er ist der Schwarze: doch malt man ihn schwärzer, als er ist. Pfatter.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 3, Augsburg 1857/58/59, S. 39-40.
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