3.

[41] Der Teufel zeigt sich auf Kreuzwegen, in dichten Wäldern, auf Freidhöfen, an Judensteinen, in alten Thürmen und Burgruinen, in Felsenhöhlen. Viele Steine heissen von ihm Teufelssteine; er hat sich dort gezeigt und seine Spur hinterlassen, wovon früher.

Auch im Erdspiegel kann man ihn sehen: doch müssen zuvor drey Thiere hineingeschaut haben, welche sofort tod zur Erde fallen, so schrecklich ist sein Anblick. Neunburg.

Wer sich am Morgen nicht wäscht und nicht das Kreuz macht, der sieht den Teufel, welcher Macht über ihn hat – lebt in's Teufels Namen – und vermeynt Vieh und Leute. Waldmünchen. Schäferey.

Wer in der Kirche schläft, deß Namen schreibt der Teufel auf eine Kuhhaut. Amberg.

Einen Geldbeutel, auf dem Wege gefunden, darf man nicht aufheben: es ist der Teufel darin, der herausschaut. O. Bernried.

Wer Böses thut, bey dem steht der Teufel – Eine schlief bey ihrem Geliebten und sah beym Erwachen, wie der Teufel um sie Beyde die Arme geschlossen hatte. Amberg.

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Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 3, Augsburg 1857/58/59, S. 41.
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