13.

[191] Ein merkwürdiger Glaube herrscht in dieser Beziehung um Waldmünchen, ganz abweichend von dem oben Erwähnten. Darnach bleiben Wechselbälge zwergartig und verkrüppelt; sie gehen nicht, sie sprechen nicht, so wie aber Niemand zu Hause ist, tanzen und springen sie; ihre Abstammung ist von zwergartigen, vermummten Weibern; läßt die Mutter, deren Kind ausgewechselt[191] worden, den Wechselbalg schreyen, ohne sich darum zu kümmern, so kommt die Zwergin wieder und holt ihr Kind, wogegen sie das gestohlene dafür hinlegt.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 1, Augsburg 1857/58/59, S. 191-192.
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