7.

[358] Sonst geht noch Folgendes über die Katzen. Sie sind Wetterprophetinen. Legt sich die Katze aufs Hirn, so wird es kalt im Winter, regnen im Sommer. Hemau. Tiefenbach u.m.O. Putzt sie sich, kommt ein Gast ins Haus – Bärnau – oder wird schön Wetter. Hemau. Streckt sie sich, so heißt es bey[358] Treffelstein: »Was wird heute noch für ein Fauler kommen, der sich nicht rühren mag.« Was bedeutet der Satz: »Wer zu essen aufgehört hat, und darnach wieder damit anfängt, muß der Katze einen Pfenning geben.« Oettingen. Die Deutung, daß die Speisereste der Katze gehören, und daher von ihr abgelöst werden müssen, möchte nicht genügen, oder sollte hier heidnische Sitte zu Grunde liegen, eine Art Hausopfer, der Katze und damit der Freyja gebracht? Hemau.

Katzenschmalz ist heilsam für Brandwunden. Ebnat. Ihr Athem ist ungesund. Amberg.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 1, Augsburg 1857/58/59, S. 358-359.
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