22.

[379] Ein Mädchen mußte Streu rechen. Da kam[379] das Holzfral und sagte: »Such mir ein wenig, fürchte dich nicht, ich thue dir nichts, es ist nicht dein Unglück.« Da setzte sich das Dirnlein auf einen Stock und das Holzfral legte seinen Kopf in den Schooß und ließ sich suchen; und als es aufstand, lag in dem Schoß ein Häuflein Geld. Zugleich sagte sie zum erschrockenen Mädchen: »Du darfst dich nicht fürchten, es ist kein unrecht Geld, und du hast es verdient.« Ebendort.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 2, Augsburg 1857/58/59, S. 379-380.
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