1216. Altomünster.

[230] Maria-Alto-Münster, sive templum et monast. S. Altonis. Frisingae 1730 p. 3.


Als der heilige Alto aus Schottland nach Bayern gekommen, fing er an in der Gegend von Augsburg das Leben eines Einsiedlers zu führen. Da soll ihn der König Pipin aufgesucht, ihm auch einen Forst zu eigen geschenkt haben, denselben nach seinem Willen zu gebrauchen. Nun machte sich der Heilige, ergriffen von glühendem Verlangen der Ehre Gottes, an das Fällen der Bäume. Weil aber solches viel Zeit erfordert hätte, auch dem heiligen Mann die Arbeiter fehlten, so zog er mit seinem Messer einen Kreis um die Bäume, worauf diese von selbst niederstürzten. Darauf kamen die Vögel des Waldes herbei und halfen dem Heiligen, indem sie mit ihren Schnäbeln die zerbrochenen Aeste und Zweiglein bei Seite schafften. Diese Sage hat sich bis auf den heutigen Tag (1730) erhalten.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 230.
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