123. Die Teufelsmauer.

[123] Döderlein Antiqq. in Nordgav.Rom. p. 29. Falkenstein ant. Nordg. II., 62. Verh. des hist. Ver. f.O.u.R. 1838. 2. u. 3. H.S. 198. Grimm d.S. I., 270.


Von der Nordgauer Pfahlhecke oder Teufelsmauer erzählen die Leute noch heutigen Tages: Der Teufel habe von Gott dem Herrn einen Theil der Erde gefordert und dieser insoweit dreingewilligt, dasjenige Stück Land, das er vor Hahnenkrähe mit Mauer umschlossen habe, solle ihm zufallen. Der böse Feind habe sich stracks an's Werk gemacht, doch eh' er die letzte Hand angelegt und den Schlußstein aufgesetzt, der Hahn[123] gekrähet. Vor Zorn nun, daß das Geding und seine Hoffnung zunicht geworden, sei er ungestüm über das ganze Werk hergefallen und habe alle Steine übern Haufen geworfen. Noch jetzt spucke es auf dieser Teufelsmauer.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 123-124.
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